Triggerwarnung gesetzt
Irgend etwas stimmt nicht.
Ich öffne die Augen und starre auf die Stuhlbeine neben der Matratze. Und lausche. Ich habe so ein ganz ungutes Gefühl, weiß aber nicht, woher es kommt. Vor dem Fenster höre ich ein paar Kids vorbeilaufen, es muss ca. 6 Uhr Morgens sein. Geschlafen habe ich noch nicht, ein bisschen gedöst vielleicht. Meine Freundin und ich sind gestern Abend raus auf’s Land gefahren, weil irgendjemand meinte, die Party dort wird gut. War sie aber nicht. Und wie das eben so ist, versucht man sich alles schön zu trinken, was sowieso nie klappt – aber dank der guten Freundin an meiner Seite haben wir das Beste draus gemacht – und natürlich die letzte S-Bahn verpasst. Gleich zu Beginn des Abends lernten wir Alex kennen, der uns mit seiner lockeren Art ebenfalls den Abend versüßte. Wir drei waren sofort auf einer Wellenlänge, kein einziges mal fühlten wir uns von ihm angemacht, und als er uns anbot, dass wir gerne bei ihm übernachten können, war die S-Bahn sowieso vergessen. Also blieben wir bis etwa vier, liefen durch das halbe Dorf zu seiner Wohnung und waren heilfroh, nicht durchmachen zu müssen. Kurzzeitig war das nämlich die Idee, irgendwann um drei, als man noch betrunken und motiviert war. Früher, da ging sowas noch, aber wir sind mittlerweile einfach zu alt für den Scheiss.
Alex kochte uns noch Tee, gab uns Jogginghosen und T-Shirts, wir quatschten noch eine Weile und ich döste als Erste auf der 1,40cm Matratze weg, die wir uns für die Nacht teilten. Mit einem erholsamen Schlaf hatte ich sowieso nicht gerechnet, ein paar Stunden nur, bis wir wieder fitter sein würden und der erste Bus wieder fährt. Und jetzt liege ich hier, plötzlich hellwach, und weiß nicht, warum. Oder doch? Bilde ich mir das gerade ein?
Ich kenne meine Freundin schon ewig. Sie kennt mich ewig. Wir kennen uns, besser als uns selbst, das ist eine von den Freundschaften, die sich ohne Worte versteht und irgendwie sogar über Distanz merkt, wenn es dem anderen nicht gut geht. Aber ich bin mir gerade einfach nicht sicher, ich höre nichts, ich spüre nichts, alles ist ruhig. Aber trotzdem beschleicht mich das Gefühl, dass der Typ, der sich zwischen uns breit gemacht hat, gerade irgendetwas tut, was meiner Freundin nicht gefällt.
Ich drehe mich muxmäuschenstill um und setze mich ein winziges Stück auf, um zu den beiden rüber zu sehen. Nichts. Meine Freundin hat ihren Pulli über den Kopf gelegt, wahrscheinlich weil es ihr zu hell war, über uns dreien liegt die riesige Decke. Nichts bewegt sich. Doch nur Einbildung. Ich lege mich wieder hin, schließe wieder die Augen und rede mir ein, dass alles gut ist. Ich bin so müde. Trotzdem kommt mein Kopf nicht zur Ruhe. Falls der Typ doch gerade etwas tut, kann ich doch nicht einfach einschlafen jetzt. Aber sie würde sich doch bemerkbar machen, wenn es so wäre, oder etwas sagen. Ich könnte sie auch einfach fragen… aber wenn nichts ist, habe ich sie umsonst aufgeweckt, und sie meinte doch, sie müsse unbedingt ein bisschen schlafen, sie habe am Sonntag noch etwas vor.
Und als meine Gedanken langsam abdriften, mich die Müdigkeit doch (endlich) zu übermannen scheint, spüre ich wieder etwas. Und bin hellwach. Ich spüre nicht nur, wie sich etwas bewegt, sondern ich spüre eine Hand. Auf mir. Und ich liege stocksteif da. Was zur Hölle? Die Hand liegt zwar nicht irgendwo, wo es absolut daneben wäre, aber sie bewegt sich über meine Hüfte in einer Art und Weise, die mir absolut nicht gefällt. Alles in mir sträubt sich dagegen, und trotzdem bewege ich mich nicht, weil ich meine Freundin nicht wecken möchte. Wir können doch jetzt nicht gehen, es fährt noch nichts, und sie wollte doch so dringend schlafen. Und es ist ja nicht so schlimm.
Bullshit.
Ich hatte vorhin schon das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Er hat’s einfach bei meiner Freundin auch versucht und sie dachte sicher, ich schlafe. Ich bin scheisse nochmal Mitte fucking Zwanzig und werde ‘n Teufel tun, mich von irgendjemandem anfassen zu lassen, wenn ich es nicht möchte. Ich setze mich aprupt auf und im gleichen Moment dreht meine Freundin ihren Kopf zu mir, ihr Blick wirkt erleichtert, und ich gebe ihr zu verstehen, dass sie mit mir mitkommen soll. Wir schleichen uns aus dem Zimmer, der Typ stellt sich schlafend oder was weiß ich und wir setzen uns rüber an seinen Küchentisch. Sobald wir alleine sind flüstert sie mir zu: “Oh Gott, ich bin so froh, dass du wach bist. Ich dachte du schläfst. Ich konnte nicht schlafen, weil mich der Typ einfach -”
“Angefasst hat?”, unterbreche ich sie, und fühle mich im gleichen Moment elend. Weil ich es doch irgendwie wusste. Ich erzähle ihr, dass ich so ein Gefühl hatte, sie aber nicht wecken wollte. Sie erzählt, dass auch sie im Zwiespalt war, weil sie mich nicht wecken wollte. Weil sie wusste, wir müssen dann gehen, und es war ja nicht so schlimm. Als sie ihm zu verstehen geben wollte, dass das nicht läuft – hat er sich offensichtlich umgedreht und bei mir weitergemacht. Ich allerdings habe sofort reagiert, meine Freundin musste die fremde Hände mehrere male von sich wegschieben – und bei ihr lagen sie nicht “nur” auf der Hüfte. Bei dem Gedanken, dass ich direkt daneben lag und nichts bemerkte, wird mir schlecht.
Wir schleichen uns wieder zurück in sein Zimmer, wo er seelenruhig zu schlafen scheint, packen unsere Sachen und verlassen Wortlos seine Wohnung. Draußen angekommen flüstern wir immer noch, bis uns klar wird, dass wir hier draußen niemanden mehr wecken.
Was uns neben der Grabscherei so zu schaffen machte, war die Tatsache, dass er es überhaupt versucht hatte. Keine Sekunde am Abend hat eine von uns mit ihm geflirtet, für uns beide war klar, dass da nichts laufen wird. Wir beide fühlten uns irgendwie in der Klemme, weil wir wussten, wir kommen nicht heim, haben kein Taxigeld und die jeweils Andere will bestimmt schlafen. Dass man überhaupt im entferntesten daran denkt, so etwas über sich ergehen zu lassen. Meine Freundin dachte sich in der Situation: “Dann hat er eben die Hand da auf meiner Hüfte. Gefällt mir zwar nicht, aber für den Schlafplatz hier halte ich das eben aus. Ist ja nicht so schlimm.”
Je länger wir darüber quatschen, umso fassungsloser werden wir. Woher kommen diese Gedanken? Niemand sollte sich von irgendwem anfassen lassen, wenn er es nicht möchte. Niemals. Auch nicht, wenn jemand “so nett war” ein Bett anzubieten, auch nicht, wenn jemand Tee gemacht hat, Jogginghosen verteilt, freundlich und aufmerksam war bis zum Schluss. Man muss nichts zulassen.
Wir reden noch lange. Bis neun Uhr müssen wir in der Kälte warten, erst dann fährt der erste Bus aus diesem elendigen Kaff zur nächsten S-Bahn Station. Aber selbst das Frieren war es wert, dort abzuhauen. Und als die letzten zehn frierenden Minuten anbrechen, erzählt mir meine Freundin, dass sie früher oft etwas zugelassen hat, ohne es wirklich zu wollen. Sie kommt vom Land, die Parties waren in der Stadt, da hat man am Abend mal mit einem Kerl geflirtet und bei ihm übernachtet. Natürlich hat sie sich die Typen ausgesucht, aber eigentlich hätte sie gerne nicht gleich und sofort mit ihnen geschlafen. Aber was soll man machen, wenn man jung ist, unerfahren und nicht Heim kommt? Da hat man noch nicht das Sebstbewusstsein, für das, was man nicht möchten, einzustehen. Und wenn eine Frau mit einem Mann Heim geht, bekommt sie selten “nur einen Schlafplatz”. Also hat man eben Sex, weil man dankbar ist für das Dach über dem Kopf, den Typen nicht verärgern will oder womöglich Gefahr läuft, rausgeschmissen zu werden. “Es war schon okay”, sagt sie, “aber mir kam nie in den Sinn, einen Typen zu fragen, ob es in Ordnung wäre, nur zu übernachten. Ich dachte eben auch, es sei normal, dann auch Sex zu haben.” Nach einem kurzen, stillen Moment sagt sie noch: “Und ich war mir eigentlich sicher, dass so etwas jetzt, wo ich älter bin, nicht mehr passieren würde. Weil ich weiß, wer ich bin, was ich will und vor allem, was ich nicht will. Aber trotzdem habe ich heute kurzzeitig wieder darüber nachgedacht, etwas zuzulassen, obwohl ich eigentlich nicht möchte.”
Ich habe das Glück, noch niemals ernsthaft sexuell belästigt worden zu sein. Und ich habe auch das Glück zu wissen, was ich will und was ich nicht will, und ich habe den Mut, es auszusprechen, wenn ich etwas nicht möchte. Ganz egal, ob weiblich oder männlich – niemand darf dich anfassen, wenn du es nicht möchtest. Und auch, wenn es dir “nicht so schlimm” vorkommt, musst du es nicht zulassen. Frage dich, warum es angeblich “nicht so schlimm” ist. Weil die Leute es sagen? Die Gesellschaft oder vielleicht sogar deine Freunde? Es liegt in deinem eigenen Empfinden, wie schlimm etwas ist. Sogar eine Hand auf einer Schulter kann sich so widerlich anfühlen, dass man am liebsten erbrechen möchte. Keiner kann in dich reinfühlen.
“Nicht so schlimm” gibt es nicht.
Wenn du etwas nicht möchtest, sagt es. Laut.
Damit hast du verdammt nochmal sooo Recht!!
Unglaublich wertvoller Text – Danke!
Wow ein unglaublich gut geschriebener Text mit einer wichtigen Aussage! Ich denke damit hilfst du vielen darüber nachzudenken und sich zu “wehren”! Finde es auch toll, dass du so ein Thema hier ansprichst, ich finde, dazu gehört Mut und Selbstbewusstsein und das hast du aufjedenfall genug! :)
Liebe Grüße <3
Jasmin
Liebe Angela,
der Text ist wirklich gut und aufrüttelnd.
Aber würdest du vielleicht eine Trigger Warnung davor setzen?
Ich glaube das wäre wichtig.
Liebe Swantje,
ich hatte davor noch nie von so etwas gehört, habe es aber ergänzt. Weißt du, ob es so richtig ist, wie ich es gemacht habe?
Liebe Grüße,
Angela
Hallo Angela! Ich finde es super, dass du dich darum kümmerst. Ich würde die Warnung noch spezifizieren- “sexuelle Belästigung”, “taking advantage”, “non-consensual touching” oder so etwas in der Art. Trigger können sehr vielfältig sein, und das Wort Trigger alleine reicht nicht aus, um Betroffene vorzubereiten. Wenn du nicht möchtest, dass der Hauptteil, bzw. die Überraschung deines Textes schon vorweg genommen wird, kannst du auch am Anfang schreiben, dass dieser Text sensibles Material enthält, der vielleicht einige Menschen triggern könnte, und dann die Schlagworte ans Ende des Textes setzen und darauf verweisen.
Liebe Grüße, Marie
Meistens ist das so TW: sexual assault, rape, whatever..
Lg :)
Ich finde den Artikel gut & kenne diese Situation/ das Gefühl.
Leider reagiere ich aber auch eher mit schlafend stellen & aussitzen.
So wahr, so richtig.Ich wünschte, jeder hätte den Mut dazu.
Richtig guter Text.
Unglaublich wichtiges Thema, unglaublich gut geschriebener Text. Danke dafür!
Danke, dass du das Thema so klar und deutlich ansprichst.
Wie krass das jemand einfach mal so dreist ist & sowas probiert! Zumal auch noch an 2 Frauen! Zum Glück bin ich auch eine Person die sagt soweit und nicht weiter !
Liebste Grüße :)
Hallo Angela
Es ist wahr, der Text ist gut geschrieben und sehr wichtig. Aber für Menschen die solche und schlimmere Dinge erlebt haben, scheint er etwas zu einfach. Für mich scheint die Aussage, man muss nichts zulassen zu leicht gesagt. Man sollte nichts zulassen. Aber leider wird trotzdem manchmal etwas zugelassen, aus Angst, dass schlimmeres passiert, weil man sich nicht wehren kann oder man gezwungen wird.
Das ist so mein Gedanke zu Deinem Text. Und ich muss einem anderen Kommentar zustimmen, eine Trigger Warnung wäre hier angebracht.
Liebe Grüße,
Mickie
Super guter und wichtiger Beitrag!
Ich hoffe, das schreiben sich so Einige hinter die Ohren. So ähnliche Situationen kenne ich aus eigener Erfahrung und von Freundinnen leider auch zu Genüge…
Mittlerweile kann ich extrem gut auch schon bei angeblichen Kleinigkeiten “Nein” sagen ( und das nicht nur, weil ich in einer Beziehung bin), aber gerade so mit 15 oder 16 sah das noch ganz schön anders aus… Da hab ich mich nie getraut was zu sagen bei einer Hand auf dem Knie oder wenn jemand “zufällig” doch mal häufiger mit der Hand an meinem Po hängen geblieben ist ?
Leider hab ich aber auch Freundinnen, die sich das auch mit über 20 noch nicht trauen.
Fürchterlich, dass (meistens) Frauen mehr Angst haben sich gegen sexuelle Belästigung zu wehren als (meistens) Männer Angst haben sexuell zu belästigen… Da läuft echt einiges schief in unserer Gesellschaft.
Da soll noch mal jemand sagen, dass Feminismus nicht mehr nötig sei!
Toller Text, aber diesen Gedanken deiner Freundin, dass es normal sei als “Gegenleistung” das danach etwas passiere kann ich absolut nicht nachvollziehen. Wie kann der normale Menschenverstand denken es sei “normal”? Klingt so nach “Prostitution” “ich schlaf mit dir & dafür darf ich übernachten”. Also nichts gegen dich & deine Freundin mir fällts nur schwer zu verstehen wie man allein auf diese Idee kommt.
Vielleicht auch weil ich noch nie in die Situation kam irgendwo richtig festzusitzen ohne Sicht auf Erfolg nach Hause zu kommen. Wenn ich sowas habe ruf ich Freunde in der Nähe an ob ich da übernachten kann, werde von freunden abgeholt oder klassisch Taxi, Geld ist immer zuhause da.
Natürlich kam ich auch bei ein paar Dates in solch eine unangenehme Situation, aber wenn ich etwas nicht will sag ichs im übrigem immer, ich habe & werde niemals etwas über mich ergehen lassen, was ich nicht möchte, sowas haben mir meine Eltern früh beigebracht…
Ich hoffe das euch sowas nie wieder passiert, passt auf euch auf! :)
@katielein ich kenne die Situation auch nur zu gut, und das schon allein in Situationen, in denen ich auch noch irgendwie hätte heim laufen können. Aber draußen ist kalt, der weg ist weit und irgendwie ist es so üblich, dass jeder mit jedem schläft – so war das zumindest früher bei uns. Und dann ist es sicherlich keine Vergewaltigung, und jaa die Typen nich so geil, aber irgendwann lässt man ihn halt drüber rutschen und er lässt einen danach schlafen, gut is. Der Ekel kommt erst am nächsten morgen.
Auf jeden Fall wundert es mich ein bisschen, dass die Mehrzahl der Kommentatoren geschockt ist. Sich mit einem Typen ins Bett zu legen kommt schon ein bisschen einem Angebot gleich, und in den aller aller meisten Fällen wäre man angegrabscht worden – nach eigener Erfahrung. Dass man nicht mit den Typen schlafen muss, sondern ein energisches Nein bzw ggf. auf den Boden umziehen reicht, ist auch meine Erfahrung.
Bis man den Mut/das Selbstvertrauen dafür aufbringt, kanns aber schon mal n bisschen dauern.
Liebe Angela! Irgendwann hast du mal geschrieben, dass du überlegst nur noch über Mode zu schreiben. Ich bin froh, dass du dich dagegen entschieden hast!!! Du bist eine Bereicherung! Liebe Grüße!
Sorry, aber so gut die Aussage am Ende auch ist, so unbedarft und naiv ist das was davor passiert. Mit einem völlig fremden Mann mitgehen und sich dann noch mit ihm zusammen ins Bett legen und sich dann wundern, warum er das Fummeln anfängt… das kann einfach nicht euer Ernst sein!
Und ja, jeder bestimmt selbst über das was mit ihm passiert, aber barfuß übern Minenfeld laufen und sich dann drüber ärgern, dass eine hochgeht ist irgendwie, halt naja.
Ich liebe deine Texte und deine Einstellung Angela, aber in diesem Fall sage ich ganz klar: Ihr habt angefangen mit dem Scheiß! Und es gibt keinen Grund sich deswegen jetzt zu echauffieren.
Vielleicht wart ihr einfach so geschockt von dem Moment, dass ihr nicht wirklich drüber nachgedacht habt? Dann solltet ihr das noch mal nachholen ;)
Und der Kommentar ist dein Ernst?
Die Art von Argumentation kann ich ja mal gar nicht abhaben. Wieso sollten die Beiden denn davon ausgehen, dass ein Typ, der ihnen den ganzen Abend über keinerlei Avancen gemacht hat und vice versa, später dazu übergeht sie nacheinander im Bett zu betatschen, während sie schlafen?? Wer hier den Fehler macht ist ganz klar: Der Typ, der ohne Einverständnis einfach an schlafenden Frauen rumfummelt. Die Mädels haben keinen “Scheiß angefangen”, sondern in einer Notsituation Hilfe angenommen. Und der Mienenfeldvergleich hinkt gewaltig, es sei denn, du willst jeden Mann mit einem Sprengkörper vergleichen, der jederzeit hochgehen kann, wenn man den Fehler macht zu nahe zu kommen. Ein anständiger Mann hätte es bestimmt geschafft, seine Finger von Angela und ihrer Freundin zu lassen, trotz all dieser animalischen unkontrollierbaren männlichen Hormone *wow*. Was du hier machst, ist letztendlich das viel zitierte “victim blaming” und nix anderes. Vielleicht solltest du da mal drüber nachdenken.
Nur “victim blaming” zu sagen, ist aber auch sehr einfach. Wo ist denn die Grenze zwischen Victim Blaming und tatsächlichem Selbstverschulden?
“Sprengkörper”/unkontrollierbare männliche Hormone ist auch stark übertrieben – das wär dann wohl eher ne versuchte Vergewaltigung, und die lässt sich hier einfach nicht erkennen. Der wollte halt was (war er überhaupt zu dem Zeitpunkt im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte? Alkohol, Halbschlaf? Wie kommt die Autorin auf den Gedanken, dass das alles in voller böser Absicht passiert wäre? Warum wird die Möglichkeit eines Missverständnisses ignoriert? Das dürfte nämlich leider viel zu oft in solchen Fällen vorliegen…) und hat das dann versucht. Hat nicht funktioniert. Fertig. Einfach laut und klar “Nein” sagen hätte vermutlich auch gereicht. Verstehe garnicht, was daran so unmöglich schwer ist – und woher diese Angst kommt, jemanden zu wecken – lieber vergewaltigt werden, aber dafür können alle anderen ausschlafen?!
Klar ist das stark übertrieben, das ist ja auch Sarkasmus. Wie schon gesagt finde ich es blöd, Männer mit Sprengkörpern zu vergleichen und davon auszugehen, dass sie von ihren Hormonen regiert werden und “halt nicht anders können”. Dass hier ein Missverständnis vorlag kann schon sein (auch wenn ich es gewagt von ihm finde von der einen direkt zur nächsten überzugehen…aber man kann’s ja mal probieren, ne! -ebenfalls Sarkasmus). Von Vergewaltigung war hier nirgends die Rede. Und darum, dass es vielen oft schwer fällt, laut und deutlich NEIN zu sagen, geht’s doch gerade in dem gesamten Blogpost?
Eben, es geht hier nicht um einen sexuellen Übergriff, sondern um ein vorsichtiges Antesten (meine persönliche Interpretation). Ich möchte keineswegs das Verhalten des “Gastgebers” verharmlosen, aber ich gebe zu bedenken, dass die Mädels mit ihrem Verhalten einfach die falschen Signale gesendet haben.
Wer Abends verpasst sich um den Heimweg zu kümmern, hat genug andere Optionen (Taxi, Abholen lassen, Bahn am nächsten Morgen). Und wenn man taff und selbstbewußt genug ist, sich bei einem völlig fremden Mann einzuquartieren, dann ist das sicher auch okay. Dann leg dich aber bitte in deinen Klamotten auf die Couch und verdünnisier dich sobald die erste S-Bahn fährt!
Es ist immer ganz schwierig zu sagen, Frauen hätten sich von vorne rein vor sexuellen Übergriffen schützen können. Was es übrigens in diesem Fall ganz klar ist, jemanden der wahrscheinlich schläft, anzufassen, ist kein heran tasten, sondern ein sexueller Übergriff. Es gehören immer noch zwei zu sowas und der Gegenpart muss zumindest mal wach sein, um seine Zustimmung geben zu können. Das schon mal als erstes.
Ja, hier ist viel falsch gelaufen. Man hätte sich selbst nicht in so eine Situation bringen müssen als erwachsene Frau, allerdings schaffen wir mit solchen Argumenten eine Angstwelt für Frauen. (“geh nicht allein nach Hause, zieh halt keinen Minirock an etc”).
Es ist tatsächlich für viele ziemlich schwer in so einer Situation “Nein” zu sagen, davon handelt der Text ja auch. Wenn ihr emit einem lockeren und schnell reagierenden Mundwerk gesegnet seid, was es euch ermöglicht, sofort “Nein” und “Stop” zu sagen – herzlichen Glückwunsch! Wenn ihr noch nie erstarrt seid, oder euch wie versteinert gefühlt habt, weil euch diese Situation überfordert habt, ihr könnt euch glücklich schätzen. Wenn ihr noch nie Angst in so einer Situation gespürt habt, oder ratlos wart, ich beneide euch! Wenn ihr euch noch nie in so einer Situation befunden habt – das ist super. Zwar habt ihr fehlendes Empathievermögen, aber dafür vermutlich auch wenig unangenehme Erfahrungen, was das angeht. (Gleichzeitig frage ich ich dann aber auch, was euch denken lässt, dass ihr qualifiziert seid, um über eine solche Situation zu urteilen?)
Sexuelle oder körperliche Akte und Berührungen an jemandem zu vollziehen, der keine Einwilligung gegeben hat, ist nicht in Ordnung. Consent ist das Stichwort, Leute, consent! Und was bitte ist das für ein “Antesten”, während die Freundin der einen dabei ist, und man offensichtlich nicht geprüft hat, ob die Person überhaupt wach ist und ihre Zustimmung gibt?
Die Absicht ist da übrigens ziemlich egal. Es ist egal, ob er nett sein wollte und Zärtlichkeiten austauschen wollte oder ob er böse ist und geplant hat, Gewalt anzuwenden. Er hat sich für seine Handlung keine Zustimmung geholt. Und weder Angela, noch ihre Freundin haben diese gegeben. (Denn, Überraschung, zu jemandem nach Hause zu gehen ist keine Einwilligung, mit dieser Person Sex zu haben!)
Alles, was ich aus euren Argumenten lese, ist: ihr habt angefangen; man kann Männern nicht trauen; man braucht sich nicht zu wundern, wenn sie einen begrabschen, denn so sind sie halt; ihr wisst ja auch nicht, was der Arme sich dabei gedacht hat; ihr Naivchen.
Das Ganze ist victim blaming. Das ist nicht in Ordnung. Ich finde das ganze auch ziemlich unfair Männern gegenüber, meint ihr nicht? Männer sind keine triebgesteuerten Wesen, die ihr Verhalten nicht kontrollieren können. Und Alkohol ist ebenfalls keine Entschuldigung, jegliche Selbstkontrolle zu verlieren. Die ist eine Grundnotwendigkeit im Leben und sollte vorausgesetzt werden können. Und sie nicht zu haben, ist keine Ausrede, sondern eine Blamage. Wenn man es nicht schafft, mit Personen in einem Bett zu übernachten, ohne sie anzufassen, sollte man es vielleicht Leuten nicht anbieten. Ich sehe eher da den Fehler als bei Angela und ihrer Freundin…
Danke Marie, du hast da nochmal alles zusammengefasst, was ich mit meinem Kommentar eigentlich ausdrücken wollte. Nur besser :)
Wer vertraut denn einem völlig fremden? Und meine Bedenken gleich als Victim Blaming zu bezeichnen, halte ich für etwas übertrieben. Ich habe ja nicht gesagt, dass das männliche Verhalten in diesem Fall okay ist, oder ich es entschärfen will. Ich wollte nur zu bedenken geben, dass ich das Verhalten von den Mädels auch nicht in Ordnung fand. Es ist natürlich, und ich unterstreiche das hier noch mal, absolut richtig, sich nichts gefallen zu lassen! Eine Grundeinstellung, die man lernen muss/kann. Daran habe ich ja auch null kritisiert.
Wer in diesem Fall, welche Grenze überschritten hat ist sicher eine Auslegungsache, dazu gibt es kein Gesetz. Nach meinem persönlichen Empfinden, haben es alle Beteiligten getan. Ich mag einfach so eine Hetze nicht, gefolgt von lauten “sexueller Übergriff” Rufen. Einfach mal versuchen sich gleichermaßen in alle Beteligten zu versetzen, das wäre doch ein Anfang, oder?
Vielleicht magst du einfach mal elaborieren, was für dich am Verhalten von Angela und ihrer Freundin nicht in Ordnung ist, und wo sie deiner Meinung nach eine Grenze überschritten haben? Ich sehe hier häufig, dass du schreibst, “Ihr habt angefangen mit dem Scheiß”, “ich gebe zu bedenken, dass die Mädels mit ihrem Verhalten einfach die falschen Signale gesendet haben”, “Wer vertraut denn einem völlig fremden?”, “Wer in diesem Fall, welche Grenze überschritten hat ist sicher eine Auslegungsache, dazu gibt es kein Gesetz. Nach meinem persönlichen Empfinden, haben es alle Beteiligten getan.” (<- krasse Aussage, übrigens!) aber du begründest nicht, was genau für ein Fehlverhalten Angela und ihre Freundin an den Tag gelegt haben. Ich würde deine Argumentation wirklich gerne nachvollziehen wollen, aber dazu ist sie zu vage. Bitte spezifiziere doch, was dich stört.
Ich scheue mich nicht vor Worten wie Victim Blaming und empfinde das weder als Hetze, noch als übertrieben. Ich bin mir nicht sicher, ob jedem hier die genaue Definition bekannt ist, deswegen ein Auszug aus einer Broschüre der Canadian Resource Centre for Victims of Crime (http://crcvc.ca/docs/victim_blaming.pdf):
"Victim blaming is a devaluing act that occurs when the victim(s) of a crime or an accident is held responsible — in whole or in part — for the crimes that have been committed against them.
1 This blame can appear in the form of negative social responses from legal, medical, and mental health professionals
2, as well as from the media and immediate family members and other acquaintances.
Some victims of crime receive more sympathy from society than others. Often, the responses toward crime victims are based on the misunderstanding of others. This misunderstanding may lead them to believe that the victim deserved what happened to them, or that they are individuals with low self-esteem who seek
out violence. As a result, it can be very difficult for victims to cope when they are blamed for what has happened to them."
Ähnliche Definitionen findet man auch auf deutsch, wenn man den Begriff googelt (wikipedia: "(…) Beschreibung für ein Vorgehen, das die Schuld für eine Straftat beim Opfer sucht".) Im Übrigen aber finde ich recht häufig eine Widersprüchlichkeit in deinen Kommentaren, und deine bisherige Argumentationsstruktur läuft auf victim blaming hinaus.
Ja, die Gesetzeslage in Deutschland ist dazu sehr dürftig, (das bedarf definitiv einer Überarbeitung,) aber gänzlich gesetzesfrei ist diese Zone definitiv nicht. Das Verbot sexuellen Missbrauchs ist Gegenstand verschiedener Gesetze. Grundlage und Rahmen gibt das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland vor- Artikel 1 und Artikel 2 Grundgesetz schützen die Würde des Menschen, sein Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit und auf körperliche Unversehrtheit. Davon umfasst wird auch das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung.
Und ich sehe ehrlich gesagt keine Erleuchtung, wenn ich mir den Abend aus der Sicht des Mannes vorstelle. (Wieder: er hat sich keine Zustimmung für sein Handeln geholt, siehe mein letzter Kommentar.)
Danke Marie,
das ist so auf den Punkt gebracht!!
Du gehst also davon aus, dass jeder Mann am Ende das Potenzial zum Vergewaltiger hat. Aha.
Super guter Text zu einem wichtigen Thema!
Meine Mitbewohnerin wurde letzte Woche Opfer sexueller Belästigung als sie ein Paket annahm und der Postbote als Lohn plötzlich einen Kuss verlangte. Und nicht gehen wollte bis er einen bekam. Erst als sie geschrien hat, hat er die Wohnung verlassen. Unglaublich…
OMG geht mal gar nicht und “ist nicht so schlimm” gibt es in diesem Fall nicht! Ich glaube ich hätte ausgeholt in diesem Moment, es ist immerhin dein/euer Körper. Und kein Schlafplatz dieser Welt rechtfertigt so ein wiederliches Verhalten. LG
http://featheranddress.com
Liebe Angela,
ein sehr guter Beitrag. Ich kenne genug erwachsene Frauen und Mädchen, die meinen die Hand von dem ollen Knacker auf ihrem Arsch wäre ok (er ist halt ein Grabbler). Ist es aber nicht!
“Nicht so schlimm” gibt es nicht!
toll! wieder mal super geschrieben Angela :) und mit deiner Aussage hast du so recht!
Unglaublich starker Text. Danke Angela. Das Thema ist so wahnsinnig wichtig und es ist gut, dass wir Frauen immer häufiger und so offen darüber reden. Wir müssen den Jüngeren von uns zeigen, dass ihr Körper nicht “nett” und “dankbar” sein muss und das sie jederzeit NEIN sagen dürfen, sollen, müssen.
Liebe Grüße
Jessy
Das Thema ist wirklich wichtig und der Beitrag wirklich toll geschrieben!
Ich wurde letztes Jahr (da war ich 15) auf einer Kirmes von einem deutlich älteren Mann (so ca. 50-60) angefasst. War zwar “nur” auf den Oberschenkeln, aber es war trotzdem absolut widerlich. Ich war in der Situation so schockiert, dass ich einfach erstarrt bin und nichts sagen konnte. Eine Freundin meinte damals, sowas sei total normal. Das hat mich auch sehr zum nachdenken gebracht und ich bin zu dem gleichen Schluss gekommen wie du.
Gerade für Frauen und Mädchen ist das einfach ein Problem und man sollte sich dagegen zur wehr setzen. Es darf einfach nicht gesellschaftlich okay sein, irgendjemanden gegen seinen Willen anzufassen.
Und übrigens finde ich die Trigger Warnung vor dem Post sehr gut!
Toller Text! Mach weiter so!
Liebe Grüße,
Rebecca von http://becciqueeen.blogspot.de/
[…] Lieben, vielen Dank für die vielen Kommentare auf meinen Sonntagspost – ich habe auf nicht viele geantwortet, da ich noch einmal etwas dazu schreiben möchte. […]
Ich liebe diese Katogorie an Texten – bitte höre nie damit auf! Ich liebe es einfach, wenn ein neuer Post in meinem Dashboard erscheint und das coolste Tattoo hast du sowieso!
Wenn du irgendwann Mal nach Berlin kommst und jemanden gern hättest, der dir irgendwas zeigt, dann sag Bescheid! Ich würde dich so gerne mal real kennen lernen :) du bist so mega sympatisch!
Zum Text: Krass ja. aber irgendwie versteh ich das. Dieses Denken und Handeln, wenn man geschockt ist, dann handelt man nicht immer richtig und lässt sowas zu. Ich hoffe du kannst damit einigen Mädels Mut machen (!) dann anders zu reagieren! :)
Du hast mein Herz zum Rasen gebracht. Soo wichtig, was du schreibst. Danke!
unglaublich, dass es tatsächlich Menschen gibt, die andere verteidigen, wenn diese Frauen anfassen, obwohl die es nicht wollen. Es ist ganz egal, was man für Signale aussendet als Frau, wie sie vom gegenüber wahrgenommen werden. Der kürzeste Minirock, die deutlichste Andeutung, der tiefste Ausschnitt und die sexuellste Anmache – all das befugt niemanden dazu, jemanden gegen den Willen der Person körperlich näher zu kommen, erst recht nicht im Schlaf.
Letztendlich ist das meiner Meinung nach aber auch nicht die Aussage des Textes, die Umstände sind doch irrelevant. Worum es geht, ist dass man es sich nicht gefallen lässt, wenn man es in dem Moment nicht möchte. Es sagt, wenn man sich nicht wohl fühlt. Da ist egal, was vorher passiert ist.
Danke Angela, für diesen tollen Text. Er ist enorm wichtig, gerade um zu zeigen, dass es egal ist, was der andere denkt und ob man die Situation vielleicht schon vorher hätte vermeiden können oder zu gutgläubig, blauäugig oder naiv war. Man kann immer “Nein” sagen!!!
absolut toller Text!
Danke dafür.
[…] paar der Kommentare unter meinem letzten Sonntagspost haben mich sehr aufgewühlt. Nicht nur mich, auch meine Freundin, die mit dabei war, und sich schon […]
[…] paar der Kommentare unter meinem letzten Sonntagspost haben mich sehr aufgewühlt. Nicht nur mich, auch meine Freundin, die mit dabei war, und sich […]
Ich hatte auch mal etwas entfernt ähnliches. Da war ich allerdings erst 8 und ein Typ (vllt. Mitte 20) hat mich auf einem Schnorchelboot immer wieder angetippt. Ich hatte nur einen Bikini an, aber ich habe mir in dem Alter wirklich nichts dabei gedacht und fand es total witzig. Alle Leute waren oben auf dem Boot und ich bin irgendwann nach unten gegangen, weil ich noch etwas zu Trinken haben wollte. Unten war dann nur der Typ und ich und er musste in den Keller um das besagte Getränk zu holen. Er bat mich, mitzukommen und wollte unten, dass ich ihn küsse. Dann ist meine Stimmung schlagartig umgeschlagen und ich habe mich irgendwie total schäbig gefühlt und wusste nicht, was ich machen sollte. Als ich dann wieder zu meinen Eltern gegangen bin, habe ich ihnen nichts davon erzählt saß nur verwirrt da und hatte ein mulmiges Gefühl. Ich dachte, sie würden mich nicht ernst nehmen und sagen, er mache die ganze Zeit doch bloß Späßchen. Erst als wir wieder an Land waren, ging es mir besser, weil ich wusste, dass ich nicht mehr mit ihm auf einem Boot bin.
Heute weiß ich immernoch nicht, was ich davon halten soll. Ich denke, dass man sich auf seinen Instinkt wohl schon verlassen kann. Es kann natürlich sein, dass er es ohne Hintergedanken gemacht hat, aber ich fand das einfach nur unheimlich und muss noch heute daran denken.
Mir ist mal was ähnliches passiert. Allerdings mit einem Ex, mit dem ich mich wieder angefreundet hab und der dann bei mir geschlafen hat. Er dachte ich schlafe und fing irgendwann an meine Brüste anzufassen, ich war die ganze Zeit wach und wollte am liebsten schreien und ihn wegstoßen. Aber dann war mein Gedanke “Ist doch nicht so schlimm, wir kennen uns, wir waren mal zusammen” “Ich bin selber Schuld weil ich ihn hier übernachten lasse” und ich wollte ihn nicht in die unangenehme Situation bringen, herauszukriegen dass ich alles mitbekommen hab.
Toll geschrieben, danke für die wahren und ehrlichen Worte!
Erstmal: es ist so so wichtig und gut, dass du dieses Thema ansprichst. Ich wünschte, ich hätte diesen Text schon viel früher gelesen.
Ich bin gleichzeitig entsetzt und auf traurige Weise berührt, wie viele Mädchen bzw Frauen hier von ähnlichen Ereignissen berichten.
Ich habe auch schon Erfahrungen gemacht und wünsche mir so sehr, ich wäre mutiger gewesen.
Ich möchte nicht von Vergewaltigung sprechen, obwohl Sex gegen meinen Willen bzw ohne mein Einverständnis wohl als solche zählt. Im Schlaf, oder einfach mal ohne zu fragen. Manchmal habe ich Nein gesagt, manchmal auch nur weinend dagelegen und mich nicht gerührt.
Die Stimme in meinem Kopf war in solchen Momenten am schlimmsten. Ich habe mich innerlich selbst angeschrien, ich müsse das aushalten, weil ich ihn liebe und er mich liebt. Und ich weiß bis heute, dass er mich wirklich trotz allem liebte – auch wenn viele Menschen zurecht fragen könnten, wie er mich lieben konnte und mir dabei trotzdem so etwas Schreckliches antun konnte.
Geredet haben wir darüber nie. Aber mittlerweile traue ich mich etwas zu sagen, wenn jemand zu weit geht.
Nichtsdestotrotz prägen einen solche Erfahrungen. An dieser Stelle wünsche ich allen Frauen und Mädchen, die hier von ihren Erlebnisschen berichtet haben, von ganzem Herzen alles Liebe.
Es ist nie okay, jemandem IRGENDETWAS gegen seinen Willen aufzuzwingen. Und selbst wenn jemand betrunken und nackt durch Berlin läuft – die Schuld liegt immer bei denen, die sich nicht an Grenzen halten können, sei es nun ein Mann oder eine Frau.
[…] with teeth and claws to show that you mean ‘no’? Why is it not enough to say it? Angela Doe, Julia Schramm and many others have raised awareness for this issue. Women everywhere keep the […]
[…] und Klauen zu zeigen, dass Sie meinen “Nein”? Warum ist es nicht genug, um es zu sagen? Angela Doe , Julia Schramm und viele andere haben das Bewusstsein für dieses Thema angesprochen. Frauen […]
[…] mir: Ich bin nicht allein. Die Geschichten ähneln sich. Auch im Netz werde ich fündig, in dem sehr lesenswerten Artikel “ nicht so schlimm“ von Angela Doe beschreibt es eine Freundin der Autorin […]
[…] Fall Gina Lisa Lohfink, zahlreiche Blogartikel wie bei Masha oder Angela haben mir das erst bewusst gemacht – denn ich wusste überhaupt nicht, wie antiquiert […]
[…] Fall Gina Lisa Lohfink, zahlreiche Blogartikel wie bei Masha oder Angela haben mir das erst bewusst gemacht – denn ich wusste überhaupt nicht, wie antiquiert […]
[…] ich zu glauben, dass dieses Thema in den Köpfen der Leute angekommen sei? Als ich vor drei Jahren die Geschichte erzählte, wie ich mich fast nicht getraut hatte mich gegen eine sexuelle Belästigun…, bekam ich so viel Resonanz wie noch nie auf einen Beitrag. Ich beschloss, das Thema nicht aus den […]