Ich reiße das Fenster auf, obwohl ich nicht genau weiss was es helfen sollte. Meine Stimme fängt wieder an zu glucksen wie damals als Kind, wenn ich mir die Knie aufschlug, also zwinge ich mich die kalte Luft von draußen langsam und tief einzusaugen. Ich schließe die Augen. Ruhig. “Gehts dir nicht gut, Tochter?” fragt mein Vater am anderen Ende der Leitung. Ach, was heißt schon nicht gut gehen. Es gibt so Zeiten da gilt eben Murphys Gesetz.
Ich bin mittlerweile eigentlich der Meinung, dass mein Helfersyndrom, meine freundliche Art und mein Bedürfnis nach Harmonie eben genau meine Stärken sind. Dass es eine Tugend ist nett zu bleiben wenn mir jemand ans Bein pisst, dass ich vergeben und vergessen kann und die Gabe habe mich in andere reinzuversetzen. Und das beste daran ist: Es geht von ganz allein. Früher war mir das peinlich, nie die Starke sein zu können. Mann, ich bin echt sowas von null schlagfertig. Meine Mitarbeitsnoten in der Schule waren nicht die besten, ich rede eben nicht gern vor anderen und Diskussionsrunden sind für mich wie der Staubsauger für die Sherry. Schnell weg.
Ich finde einfach nicht die goldene Mitte. Wenn mir auf der Straße jemand einen Flyer andreht nehme ich ihn eigentlich immer an und entsorge ihn erst wenn ich außer Sichtweite bin. Wenn ich von Tierschutzorganisationen angesprochen werde bleibe ich sogar stehen und höre mir alles an (einfach nur um den Leuten ein Erfolgserlebnis zu bieten, damit sie nicht damit aufhören ihre Sache anderen näher zu bringen).
Vor einiger Zeit wurde ich auch mal wieder von den Malteser angesprochen. Der Typ war so charmant, dass ich auch hier stehenblieb. Er fragte mich gerade raus ob ich interesse daran hätte eine Patenschaft für ein Kind zu übernehmen, dass nicht mehr lange zu leben hätte. Eine Art Begleitung, ein Freund für die letzte Zeit. Ohne Spenden, nur mit meiner Anwesenheit und Zuneigung. Ich sagte “ja” ohne zu zögern und trug mich mit E-mailadresse und Namen in eine Liste ein. Er würde mir Infomaterial zuschicken.
Ich hätte das gern gemacht. Wir quatschten noch ein bisschen, schließlich überredet er mich einmalig 5 EUR zu spenden. Ich war zu der Zeit mal ausnahmsweise nicht ganz so knapp bei Kasse und die Malteser sind meines Wissen nach kein Verbrecherverein. Ich gebe ihm also meine Bankdaten. Er versichert mir, dass ich noch einmal einen Anruf bekäme ob ich wirklich spenden möchte.
Einen Monat später werden mir 30€ abgebucht. Das einmalige Spenden belief sich also auf ein halbes Jahr á 5 €. Von der Patenschaft habe ich nie wieder etwas gehört. Außerdem hätte ich meine einmalige Spende auch wieder kündigen müssen – ein halbes Jahr später erfolgte wieder eine Abbuchung, die ich aber diesmal zurückbuchen ließ, weil es sonst mit Futter für mich und Katz den rest des Monats schlecht ausgesehen hätte. Einen Tag später rief ein Mitarbeiter an, ich erklärte ihm, dass ich kein Geld habe und er kündigte meine Spende ohne Probleme. Puh, nochmal Glück gehabt, das nächste mal nicht wieder anquatschen lassen Angela.
Vor ein paar Wochen sprach mich ein Mann am Ostbahnhof an ob ich nicht gerne Jugendlichen ohne Job helfen wolle. Ich müsste dafür eine Zeitschrift abonnieren, die Kids tragen diese dann aus. Ich sagte dem Mann, dass ich leider kein Geld dafür hätte etwas zu abonnieren, er überredete mich aber trotzdem dazu mir einmalig (hier hätte es klingeln sollen) den Spiegel nach Hause bringen zu lassen. Kost ja nur 4€. Ich unterschrieb.
Der Spiegel kam. Und er kam noch mal. Ich stutzte. Zusammen mit dem zweiten Spiegel kam auch die Rechnung über 55€ für den ERSTEN Teil meines JAHRESABOS. Als ich beim Verteiler anrief um mich zu beschweren (ich nahm mir fest vor, ganz furchtbar wütend zu sein) sagte mir die Dame am anderen Ende, dass sie hier meine Unterschrift habe und ich nach dem ersten Spiegel gebrauch vom Wiederrufsrecht hätte machen müssen. Steht alles in meinem Durchschlag (Durchschlag?). Die Wut auf den blöden Idioten am Ostbahnhof schwang auf mich selbst um, die Tatsache dass ich mich mal wieder zu etwas hab überreden lassen schlug mir ziemlich heftig ins Gesicht. Wie kann man nur so naiv sein, so dumm? Wieso kann ich solche Leute nicht einfach ausblenden und vorbeilaufen.. oder: Warum zur Hölle lese ich es mir nicht genau durch? Gerade ich, die wirklich jeden Euro drei mal umdrehen muss sollte doch auf sowas achten.
Die Frau am anderen Ende der Leitung schien Mitleid mit mir zu haben wie ich da rumstammelte und versuchte mich irgendwie rauszureden.. aber meine Stimme war bereits so piepsig dass mich wohl niemand mehr für Voll nahm.
Ich legte auf und starrte aus dem Fenster. Der Spiegel ist eine gute Zeitschrift. Aber woher nehme ich nun diese 55 Euro? Mein Konto ist der Grand Canyon, mein Kühlschrank leer und aus meinem Kleiderschrank wieder alles verkauft was ich hergeben kann. Mal wieder überschlug ich wann ich das nächste mal Geld bekommen würde und muss – mal wieder – feststellen dass es Hinten und Vorne nicht reicht. Meine Mutter hat mich leider irgendwie ziemlich nah am Wasser hingebaut, also fing ich an zu weinen weil ich abermals feststellen musste wie schwer es ist für sich selbst zu sorgen. Vor allem als Gutmensch.
Ich schluckte meinen Stolz runter und wählte die Nummer meines Vaters, und hier sind wir wieder. Ich frage ihn ob er ein Spiegel-Abo möchte und anhand meiner Schluchzerei erkennt er wohl, dass er keine andere Wahl hat als “Ja” zu sagen.
Ich hab dich lieb Papa!
Ein wirklich berührender Text. Kann mich voll in dich hineinversetzen. Es ist wirklich schwer nein zu sagen, aber dann ist es immer wieder schön zu wissen, dass man Menschen hat, die hinter einem stehen! :)
Sehr gut geschrieben! Und ich versteh genau was du meinst. bei mir ist es immer so dass ich allen, wirklich allen Leuten Nachhilfe geben muss weil ich oft die einzige bin die irgendwas versteht. Ich verbringe die Wochen vor den Matheklausuren damit, jeden Tag Extrastunden zu geben. Und dafür krieg ich manchmal nicht mal ein Danke.
Du hast das alles sehr gut rübergebracht und ich kann mich relativ gut damit identifizieren. Bei mir ist es nicht all so “schlimm” – wobei schlimm ja hier eigentlich gar kein Ausdruck sein sollte, weil es ja eigentlich positive Eigenschaften sind. Mittlerweile kann ich an Abo-Aufdrücker vorbeigehen, aber eine Diskussion zu führen und das in Gesellschaft mehrerer Menschen (wie zum Beispiel in der Schule) ist irgendwie undenkbar. Was ist, wenn meine Meinung niemand teilt?
Sieh es so, der erste Schritt in die richtige Richtung ist Einsicht :)
Alles Liebe ♥
Ich kenne das Gefühl. Ich fühle mich auch jedesmal schlecht, wenn ich keinen Flyer annehme oder zu etwas (scheinbar) Gutem “Nein” sage.
SHIT! Genau das Gleiche ist mir auch schon passiert. In Bremen am Hautbahnhof.
Bin mit exakt den gleichen Argumenten wie Du über den Tisch gezogen und verhohnepipelt worden. :(
oh ja ich spende auch. aber wirklich nur 6 euro monatlich und für eine gute sache. bevor ich mich entschlossen hatte bei planet-deutschland 6 euro gegen kindes-und frauenbeschneidung zu spenden, wurde ich mit meinem freund ebenfalls von malteser angelabert. ich sage bewusst angelabert, weil diese leute einfach eine ganz bestimmte technik haben einen dazu zu bewegen stehen zu bleiben. nach einem langen furchtbar freundlichen überzeugendem gespräch wurden wir fast schon dazu gezwungen halbjährlich was zu spenden. einfach mal eben in einem monat 40 euro weg. das einzige was ich sagen konnte um mich darauszuziehen war, dass ich bald studiere und noch absolut nicht weiß wie mein konto dann aussieht. das war das einzige was sie dazu gebracht hat uns davon abzubringen. mein freund wurde sie nur los indem er sagte er käme an dem tag nochmal vorbei. seitdem mussten wir auf unserem hamburg trip eine ecke ganz bestimmt vermeiden. ich finde es zwar gut, dass leute dafür auf die straße gehen und sich einsetzen, aber die verwaltungskosten bei malteser sind verdammt hoch und die 40 euro landen nicht zu 100% bei den bedürftigen…ich finde es daher fast schon eine frechheit immer so hartnäckig zu sein. jeder kennt seinen geldbeutel am besten und weiß wofür er was braucht.
man sollte sich für gewisse angelegenheiten ein dickes fell wachsen lassen, aber die gutmütigkeit sollte nicht abhanden kommen :)
Ich hab mich auch bequatschen lassen wegen dem Abo. Aber bei mir hieß es 1 oder 3 Ausgaben sind umsonst. Naja ich unterschreibe, lese mir das auch hinten durch & hatte aber nicht so ein gutes Gefühl dabei. Ich fahr nach Hause und google zwischendurch und merke dann an diversen Forenbeiträgen, dass man da wohl mega Probleme hat, wieder raus zu kommen. Ich fuhr also zurück, und sagte dem Typen der da immer noch rum lief, dass ich meinen Schein wieder haben will. Dann kam ein “Chef” oder so und meinte, die wurden vor einer halben Stunde abgeholt blablabla, weil wegen Datenschutz und so dürfen die das nicht mit sich rum schleppen. Der “Chef” hat dann auf meine ganzen Argumente Gegenargumente gefunden, aber ich hab dann gleich zu Hause das Kündigungsschreiben aufgesetz mit einem Einschreiben und den Brief nicht sehr nett formuliert, dass es Ärger gibt, sollte ich trotzdem eine Zeitung von denen in meinen Briefkasten finden.
Vielleicht solltest du nächstes Mal einfach sagen “Keine Zeit” so mach ich das jetzt nämlich, weil auch wenn es doof ist, man wird einfach nicht weiter angeredet oder du unterschreibst mit Phanatsienamen :s
Ich hoffe aber du lernst daraus, das kann schnell in die Hose gehen.
Toll, dass du ein so guter Mensch bist. Leider wird sowas von anderen häufig ausgenutzt, weil die wissen, dass man nicht nein sagen kann. Ich merke in meinem Job als Erzieherin, was man damit anrichtet, wenn man nett ist und jedem gerecht werden will, dann tanzen einem die Kinder auf der Nase und die Kollegen fragen, ob man nicht früher anfangen kann oder länger machen kann.
Auch ich habe mir ein freundin-Abo andrehen lassen und hatte eine Durchschrift, natürlich nicht durchgelesen. Glücklicherweise ist es bereits ausgelaufen und längst bezahlt, aber ich ärgerte mich total darüber.
Ich wünsche dir alles gute und bleibe wie du bist :)
Lieben Gruß, Thalia
@ An ich würde mir ja nicht die Ecke selbst verbieten. Sag einfach “Nein” oder ignoriere Sie oder sag, du hast schon ein Abo – aber dafür einen Umweg zu machen. Naja.
Wenn mich jemand anquatscht dann Sage ich immer, dass ich kein Deutsch verstehe- bis jetzt hat das immer funktioniert. :-)
Irgendwie macht mich dieser Text unheimlich wütend. Ich kann mich noch an deine letzte Geschichte erinnern die in diese Richtung ging, die mit dem Betrunkenen. Dass du ein herzensguter Mensch bist, daran zweifle ich nicht. Es ist auch nichts neues, dass gerade die, die wenig haben gerne geben – aber was mir neu ist, ist dass hier so abgezockt und schamlos ausgenutzt wird. Klar, gerade Spendenkeiler arbeiten nach dem Prinzip “Such dir die die nicht unhöflich genug sind um gleich Nein zu sagen” – aber dass die abgesprochenen Fakten dann so fernab der Wirklichkeit liegen, das ist für mich schon Betrug. Wenn auch legaler, rechtlich abgesicherter Betrug.
Ich hoffe für dich, dass dir das nie wieder geschieht – das Gutmenschendenken sollte man sich bewahren, alldem zum Trotz. (Ich fände alles andere zumindest schade.) Daumen hoch für dich, Daumen runter für alle betroffenen NGO, NPO, etc.
Du bist nicht allein!!! Ich hab mir auch so ein Abo andrehen lassen – bei uns war es um exknastleute einen Job zu geben (soo naiv) zum glück hat mich mein freund dann angeschissen und sofort gekündigt.
Du bist nicht allein!!! Ich hab mir auch so ein Abo andrehen lassen – bei uns war es um exknastleute einen Job zu geben (soo naiv) zum glück hat mich mein freund dann angeschissen und sofort gekündigt.
Ich kann auch nie “Nein” sagen, bleibe auch grundsätzlich bei jedem stehen, werfe die Flyer auch erst weg, wenn ich um ne Ecke gegangen bin, helfe lieber meinen Freunden als mir selbst, bin für die meisten schon eigene Seelenklemptnerin, weil ich mich einfach immer in sie hineinversetzen kann. Der Text könnte wohlmöglich genau so gut von mir stammen und das macht dich mir noch sympathischer als eh schon.
Und ich muss zugeben, dass ich, als ich das erste Mal auf deinem Blog war, dich für total arrogant und eingebildet gehalten habe. Ich entschuldige mich einfach mal dafür, denn irgendwie kam ich immer und immerwieder auf deinen Blog und mittlerweile liebe ich ihn, deinen Schreibstil, deinen Kleidungsstil und Sherry ist die süßeste Katze der Welt. Zusammengefasst: Du bist eine meiner drei Lieblingsbloggerinnen ♥
Liebe Grüße, Becca
NEVERMIND
Ich hab da durch meine neuerworbenen Wirtschaftskenntnisse einiges gelernt und kann praktisch keinen Vertrag mehr abschließen, ohne alles durchzulesen – was sehr hilft.
Du solltest am Anfang klarstellen, dass du deine Kontodaten nicht hergibst und dich auch am Ende selbst dran erinnern. Lass dir deren Kontodaten explizit geben, weil es dein Recht ist, als armes Mädel wie viele von uns, zu spenden wann DU es willst.
Ansonsten, wenn du ein bisschen über dein Gewissen springen willst.. “Ich bin schon bei Amnesty/Maleteser/tIerschutzsverein…” – dagegen haben die nämlich keine Argumente!
Ich erkenne mich selbst wieder. Ich kann dich so gut verstehen.
Ich hab auch mal so ein Abo auf eine hinterhältigeweise bekommen .. seitdem meide ich jede Person am Hauptbahnhof, die was von mir will.
Trotzdem, sei froh, dass du solche Eltern hast und dir in dem Sinne weiterhelfen.
Und das mit dem Geld kenn ich auch … ist irgendwie blöd. Man sollte nur nicht daran verzweifeln, auch wenn das schwer ist … aber die Welle trift mich trotzdem jedes mal :/
Oh dir gehts wie mir :(
Ich bin auch immer zu “anständig” um Nein zu sagen oder einfach ohne Kommentar weiterzugehen.
Doch die Spende für die letzten “Tierschützer” musste ich ausschlagen, weil ich auch kein Geld hatte. Ich hatte bei den “es sind doch nur 5 Euro im Monat”, schon gedacht “Die werden aber sicher auf einmal abgebucht” – und konnte das aber auch nicht laut sagen & meinte dann “Ich müsste dringend wohin, bevor die zumachen und käme auf dem Rückweg nochmal” – habe mich dann um die ganze Stadt herumgeschlichen um den Damen nicht noch mal über den Weg zu laufen… *schäm* … Ich beneide andere Menschen die gekonnt solche Angebote abweisen können…
Am schlimmsten hatte es mich tatsächlich mit der GEZ erwischt… die ältere Dame vom Bayerischen Rundfunk quatschte erstmal 10 Minuten auf mich ein, ohne irgendwie was von “Rundfunkgebühren” zu erwähnen. Ich dachte an irgendeine Umfrage und voila, wollte sie 250 Euro von mir haben… hat dann noch dreist lächelnd gefragt wie ich bezahlen möchte… musste im Nachhinein mit viel Aufwand klären das ich Schüler bin und Bafög beziehe – also gar keine Gebühren zahlen muss -.-” Trotzdem hab ich erstmal ne Stunde lang geheult xD (wobei jetzt letzte Woche schon wieder eine Rechnung ins Haus geflattert kam… die wollen mich alle verarschen…)
Aber mittlerweile kann ich am Telefon sogar unfreundlich werden. Mit meinem Mobilfunkanbieter hatte ich nämlich das ganze letzte Jahr über viel Ärger. Als sie mir dann plötzlich ohne Kommentar den Vertrag umgestellt haben und mein Konto dann im Minusbereich war, bin ich wirklich unfreundlich geworden. Hab zwar geflehnt am Telefon wie ein Schlosshund, aber denn armen Mann auf der anderen Seite angeschrien… hat dann zwar erst nach fünf weiteren Telefonaten was gebracht… aber irgendwie gings mir gut… ich will mich einfach nicht verarschen lassen^^
Schlimm mit uns Gutmenschen… und noch schlimmer diejenigen, die unsere Gutgläubig- und Gutherzigkeit ausnutzen… :/
Es braucht mehr Gutmenschen wie dich :).
echt toll und fesselnd geschrieben. vor allem am ende musste ich bei dem schlussatz loslachen: ” […] und anhand meiner Schluchzerei erkennt er wohl, dass er keine andere Wahl hat als “Ja” zu sagen.
Ich hab dich lieb Papa!”
genial! :)
liebe grüße,
julia
Das mit den Jugendlichen und den Zeitschriften kenne ich!! Das ist mir fast genauso auch passiert… Als ich letztes Jahr nach Bremen zog, mochte ich auch nie “nein” sagen und habe mich von allen und jedem anquatschen lassen. Als Halber-Dorf-Mensch fand ich das auch irgendwie “spannend”, in dem kleinen Ort, aus dem ich komme, gibt es sowas halt nicht. Und ich mochte so ungern ablehnen – habe doch selbst mal Flyer ausgeteilt und gemerkt, wie undankbar dieser Job ist.
Und dann kamen an einem schönen Sommertag diese zwei Jungen Männer mit ihren Jugendlichen, denen man helfen soll, in dem sie einem Zeitschriften bringen dürfen. Und es sollte UMSONST sein. Da dachten meine Freundin und ich ‘klar, machen wir das! Ne kostenlose Fernsehzeitung für die WG ist doch geil’ und unterschrieben.
Zuerst kam gar nichts.
Dann kam eine Rechnung über 55 Euro – wie bei dir. Aber keine Zeitschrift. Ach so, auf der Zeitschrift stand auch, dass wir irgendeine Urlaubsreise abgeschlossen hätten!!!!
Etwas zeitverzögert trudelte noch eine veraltete Fernsehzeitung ein. Wir hatten damals zum Glück darauf bestanden, dass wir unsere Bankdaten nicht angeben wollen – wahrscheinlich unser Glück. Und da unsere Namen auf der Rechnung auch noch falsch geschrieben waren, sahen wir es als gerechtfertigt an, nicht darauf einzugehen. Es kam noch eine Mahnung, aber dann zogen wir auch schon aus der Wohnung aus und das Problem erledigte sich von selbst.
SOLCHE SCHWEINEHUNDE!
Ich habe die Durchschrift von damals immer noch. Und da steht rein gar nichts von Kosten oder Reisen drauf. Reine Verarsche. Und seit diesem Tag gehe ich immer vorbei und sage “nein”. Immer. Auch bei den Umweltleuten, so leid es mir tut und so gern ich mir das manchmal auch anhören möchte.
Die zwei Männer haben es mit ihrer Zeitschriftenaktion so versemmelt, dass sie mich auf alles rund um den Bahnhof abgehärtet haben. Und sollten mich jemals noch einmal zwei Leute mit irgendeinem beschissenen Zeitschriftenabo ansprechen, dann kriegen die was zu hören. So.
Jeder Mensch ist anders und alles kann von Vorteil oder Nachteil sein – Bei mir ist es oft andersherum. Ich nehme nie einen Flyer an, eben weil ich ihn ohnehin wieder wegschmeiße. In dem einem von 100 Fällen, wo ich nicht freundlich “Nein danke, kein Interesse” sage und mir etwas von jemandem auf der Straße anhöre, werde ich am Ende auf jeden Fall nicht mein Geld geben oder auch nur meine Adresse. Manche würden mich vielleicht als zu egozentrisch (im Übrigen liebte ich mündliche Mitarbeit und Diskussionen sowie Präsentationen) oder nicht hilfsbereit genug einschätzen – ich finde es aber in Ordnung so. Dennoch – Texte wie deiner machen mir manchmal ein schlechtes Gewissen, weil ich noch nie jemand war, der freiwillig etwas für andere tut, wenn es nicht um Menschen geht, die ich liebe. Du solltest dein gutes Herz als Stärke sehen :)
Danke für diesen Text! Ich fühle mich jetzt nicht mehr ganz so allein mit meinem Verhalten und ich finde den Text echt gut geschrieben.
Ich habe genau das Gleiche durch gemacht! In der Schule gab es schlechte Mitarbeitsnoten, Diskussionsrunden habe ich gehasst, ich habe genau aus dem gleichen Grund wie du mir ein Zeitschriftenabo anquatschen lassen (dass Jugendliche halt Zeitungen austragen und wir die damit unterstützen blabla) und letztes Jahr bin ich auf einen Anruf reingefallen, wo ich meine Kontodaten herausgegeben hatte und nur Ärger damit hatte. Danach habe ich mich auch immer über mich geärgert und mich so dumm und ausgenutzt gefühlt. Ich frage mich dann auch immer was diese Menschen sich eigentlich dabei denken, wenn die uns so verarschen und ausnutzen? Ich kann das einfach nicht nachvollziehen und bin enttäuscht, dass es so viele fiese Menschen gibt. Fall am besten jetzt wirklich nicht mehr auf solche Anquatschaktionen herein und ignorier die (auch am Telefon!! Glaube denen niemals, wenn die dir sagen du hast etwas gewonnen!)
Liebe Grüße
ach man sowas ist im wahrsten sinne des wortes kacke! da gibt es nichts schön zu reden. man will helfen und bekommt dafür auch noch n schlag in den nacken. mein exfreund ist sowas ähnliches passiert. meine mutter damals auch zu oft darauf rein gefallen. ich helfe eigentlich gerne und immer so wie du auch. aber bei leuten die mich ansprechen habe ich mir jetzt schon in den kopf gesetzt:”green peace hab ich noch nie nach geld fragen sehen aber die sehe ich in den nachrichten wie sie was unternehmen. hier hungern auch kinder und alte menschen und dennoch sollen wir armen menschen immer an andere länder spenden.” mein totschlag argument für die die mich ansprechen. da lassen sie mich auch gleich links liegen. irgendwann muss man da echt anfangen zu misstrauen sonst ist der der immer hilft irgendwann der der am meisten hilfe braucht. … damit ist dann auch keinen geholfen.
hut ab im www sowas von dir preiszugeben!das hätte ich nich drauf.
mein problem is eher “ja” zu sagen,allerdings hab ich das noch nie als problem empfunden,weil man damit herrlich in ruhe gelassen wird.^^
Ich kann dich wirklich gut verstehen. Ich will auch immer jedem helfen. Das schlimme an der Sache ist eigentlich, dass Menschen, die eigentlich das Gute sehen, durch so ein Verhalten desillusioniert werden und mit der Zeit damit aufhören. Versuch dir deine Art trotzdem zu behalten, denn es gibt leider zu wenige Menschen, die mehr empathisch als egoistisch sind!
Das Problem mit dem Nein sagen. Ich habe es auch. Allerdings an ganz anderee stelle, von Leuten auf der Straße lasse ich mich schon garnicht mehr ansprechen falls es doch passiert danke ich an, das liegt aber daran das ich kein Vertrauen habe Daten irgendwo herauszugeben da ich jeden euro umdrehen muss ist mir das immer zu gefährlich. Allerdings kann ich bei anderen Dingen nie Nein sagen, sei es bei Freunden, Umzug helfen, Weg gehen, ect alles banale sachen ab und an was aber zeitlich nicht passt oder man andere Termine verschieben muss. Oder ich die Zeit für mich verliere.
Ich sage in diesen Dingen nie Nein aus angst das freunde und verwandte dann sauer sind.
Vielleicht sollte man auch mal Ausnahmen machen undin solchen momeMomenten versuchen Nein zu sagen. Auch wenn es noch so schwer fällt.
Liebste Grüße.
Patricia
ein wirklich schöner & berührender Text (:
den ersten Teil könnte ich selber geschrieben haben, weil er wirklich
Wort für Wort auf mich zutrifft (:
Ich kann auch nur ganz schwer “nein” sagen & opfer mich auch leider
oft für die falschen Menschen :(
manche Menschen haben eben ein sehr großes Helfersyndrom zu denen du auch zählst & das solltest du auf gar keinen Fall negativ sehen, auch wenn du damit schon mal auf die Schnauze gefallen bist – das ist etwas wirklich positives & leider viel zu selten (;
Liebst,
Aileen <3
Das ist so scheiße. Mit solchen Maschen sorgen die dafür, dass irgendwann niemand mehr den Leuten aus ihren Geschichten hilft, weil man keinem mehr trauen kann.
Oh Gott, danke für die vielen vielen Antworten! Wurde nun dazu ermutigt erstmal nicht zu zahlen, anscheinend habe ich sehr wohl chancen da rauszukommen.. ach, was wäre ich nur ohne euch. Danke danke danke!
Oh man kommt aus vielen sAchen wieder raus. Wenn es auf dem durchschlag stand dann müsste der ja deine unterschrift haben. Den willst du gerne haben. Außerdem lassen die ganz schnell die hände von einem wenn man mit beweisen die man sich im internet zusammen gesucht hat zur polizei geht. Hat bei meinen exfreund wunder gewirkt. Weil die sind stutzig geworden weil nach 3 tagen gleich die 3. mahnung kam(ohne das davor überhaupt was da war)
Hast zwar genug antworten, aber noch mein senf dazu :) : geht mir nich anders. hab auch mal unterschrieben. als ich nach nem ganz schlechten tag heimkam und gemerkt hab das ich verarscht wurde hab ich da angerufen die angeschrien und mit dem anwalt gedroht. mein abbo war ziemlich schnell gekündigt :P
Oh Ja… son scheiß kenn ich auch :) Was immer gut hilft ist zum Anwalt zu gehen. Die kosten dafür (also studentin hat man ja eh kein geld) kann man mittels Prozesskostenhilfe erstattet bekommen! Mir hats geholfen und ich durfte mein geld behalten^^
Hut ab, dass du hier so offen über dein “Schwächen” schreibst.
Wieder ein Sympathie-Punkt mehr =)
Joe ♥
>> THE BIG MASH UP <<
>> IN THE NICK OF TIME – a photo diary<<
Liebste Angela, ich habe deinen Post gestern schonmal gelesen und habe das Gefühl bekommen, dich jetzt und sofort mal drücken zu wollen.
Mir geht es viel zu oft ähnlich. Wie oft bleibe ich stehen, kaufe Zeitungen von Obdachlosen. Wie oft lasse ich fremde Menschen in meine Wohnung und bekomme dann angst. Einmal klingelte ein Junge an meiner Tür, er erzählte mir dass, wenn genügend Zeitungsabos verkauft werden er eine Ausbildung als Maler und Lackierer machen dürfe.
Ein anderes mal klingelte eine völlig aufgelöste Frau, ihr Freund würde in meinem Haus wohnen (was auch stimmte), aber er hätte per Telefon mit ihr Schluss gemacht und wolle sie nicht mehr sehen. Sie ist also hingefahren um mich mit ihn auszusprechen und hat beobachtet, dass bei ihm eine Frau mit Kind wohnen würde. Nun ja, letztendlich lag ich mit ihr und ihrer Cousine, die später auch noch eintrudelte, zusammen auf der Lauer. Ihr Exfreund mochte mich dann auch nicht mehr^^.
Liebste Grüße, Jane
Wow, schreib bitte öfter längere Texte! du kannst das wirklich gut, und ich finde es ist mal eine echt schöne abwechslung! (ich hoffe, dass du hierzu auch nicht nein sagen kannst :) )
auch für mich eines der wenigen male, dass ich einen so langen text (OHNE BILDER…ANGELA!) durchlese. aber nett geschrieben und leider zeigt es doch am ende wieder, dass zu oft die haltung richtig ist, diesen dingen einfache aus dem weg zu gehen bzw. auf gar nichts dieser art einzugehen, weil heute einfach so häufig unfug damit getrieben wird.
Sehr interessantes Thema! Ich persönlich sage auf der Straße grundsätzlich zu allen “nein”, egal ob Zeitung, Verein, etc. Je nachdem wie penetrant der andere dann ist, kann da von mir auch schonmal ein “Verzupf dich, alter!” nachkommen. Obwohl ich sonst auch ein sehr ruhiger Mensch bin, Diskussionsrunden in Schule und Uni sind auch mir ein Graus. Aber jemandem “Nein” zu sagen, wenn ich etwas nicht möchte, das habe ich gelernt.
Trotzdem kann ich mich in dich anhand des Textes sehr gut hinein versetzen und all deine Gedanken nachvollziehen. Klar kann man jetzt irgendwo sagen, es war naiv von dir dass du das einfach so unterschreibst. Aber ich erkenne, dass es um mehr geht.
Dieses Rückgrat zu haben, anderen Menschen seine Meinung zu sagen, in diesem Fall eben dass man kein Interesse hat, finde ich sehr wichtig und ich denke aber man kann dies mit der Zeit lernen. :)
Zum Glück und leider bin ich auch so ein Mensch der immer alle
Menschen glücklich und froh machen.
Ich habe damals ,,Die Zeit” abonniert und bin grade so nochmal daraus gekommen.. sonst hätte ich auch ein Jahresabo bekommen.
Man hats schon nicht leicht.
Liebe Grüße, Jacy
oh wie doof :( wird schon alles!
Ich kenne das Gefühl sehr gut.Ich möchte auch gerne jedem helfen,aber ich muss mich so sehr zusammen reißen das nicht zu tun.Ich sag mittlerweile echt oft nein,vor allem wenn ich mal wieder das Gefühl habe ausgenutzt zu werden.
Heut zu Tage kann man kaum helfen,ohne unweigerlich das Gefühl zubekommen wieder verarscht und ausgenutzt zu werden.Und das finde ich wirklich traurig.
Ich kann nur immer und immer wieder sagen, wie sehr ich diese kleinen Geschichten liebe. Ob nun mit erfreulichen oder nicht so erfreulichen Inhalten.
Und wieder einmal sehe ich wie viele sich schon in dir wiederfinden können. Grade bei mir ist diese Sache “jetzt nehme ich mir vor wirklich wütend zu klingen und mich durchzusetzen” das schwierigste daran. Ich möchte halt nicht unfreundlich sein, aber in vielen Momenten musste ich lernen, dass es manchmal eben doch nötig ist!
Die allerliebsten Grüße xx
Die Malteser sind so ne Schweine, ich will den ganzen Verein ja nicht verdammen, aber die auf der Straße sind wirklich wirklich fies. Einmal blieben wir auch stehen und es sollte alles ganz unverfänglich sein und wir ließen uns auch für die einmalige 5€ Spende herab… zum Glück drehten wir das Blatt um und sahen, dass da nichts einmalig war. Wir malten einen riesigen Smiley drauf und sagten dem Typen wohin er sich das stecken kann uns so zu verarschen.
Die werden aber auch immer dreister die Typen… einmal kam eine auf mich zu so: “Heeey wow lange nicht gesehen, ich bin’s XY!” und reicht mir dabei die Hand. Ich war voll verwirrt und dachte, oh shit kenne ich die? Bis sich dann rausstellt sie will mir ein Tageszeitungsabo verkaufen und nur so meinen Namen erfahren und ob ich schon 18 bin und drückt mir ihr ekeliges Popcorn in die Hand. Ich nur so: Muss zum Bus!
Ich hasse das so krass, wenn die einen richtig “abfangen”. Wenn man dann kopfschüttelnd vorbeigeht, brüllen sie einem noch Hasstiraden hinterher. Da denk ich nur: und bei dir hätte ich jetzt was spenden sollen? Nein?
Spenden macht man generell allein zu Hause und von sich aus. Wo man in Ruhe die Konditionen durchlesen kann. Niemals auf der Straße und niemals am Telefon. Der Satz: “Ich spende gerne, aber wenn, dann nur unter meinen Bedingungen und zwar alleine zu Hause, wenn ich das möchte” hat sich mir eingebrannt :) Das ist wichtig, ansonsten zocken dich die Leute nur ab!
Sorry für den langen Kommentar :D
Das mit dem Abo kenne ich. Als ich als arme Schülerin bei Deichmann als Nebenjob gearbeitet habe, kam so ein Mädchen, vielleicht 2 Jahre älter, in den Laden und meinte, sie wäre arbeitslos und bla. Die hat echt so lange auf der Lauer gelegen, dass sie wusste, dass keine Kunden da sind und ich keine Ausrede habe abzuhauen. Dann hat sie mir ein schlechtes Gewissen gemacht, dass es mir ja so gut gehen würde mit Job und sie wäre ja arbeitslos und alles wäre furchtbar. Ich hatte dann auch ein Abo, ich kann auch nicht nein sagen.
Ein Abo als 17-Jährige mit nur dem einen Verdienst, mit dem ich alle meine Ausgaben decken sollte, das war schon krass – ich habe daraus gelernt, dass mir alle 3 Monate so ein Betrag angeboten wurde. Von mir kriegt keiner mehr die Bankverbindung.
Ich höre mir zwar die Sachen an, wenn ich angesprochen werde und es fällt mir schwer, mich rauszuwinden – aber ich lächle so lange kopfschüttelnd, bis sie mich gehen lassen. Ich habe gemerkt, dass es viel einfacher ist, wenn man sich selbst bewusst für Sachen entscheidet, als überredet zu werden. Da sagt man sich zwar immer “der Betrag tut mir jetzt nicht weh” – aber irgendwie musste jeder schonmal lernen, dass bei Aufschwatz-Sachen immer noch ein Rattenschwanz an “aber”‘s mitkommt.
Was ich zum Beispiel mache: ich habe mich in die DKMS aufnehmen lassen. Das ist kostenlos, aber man bekommt ein Schreiben in dem vorgerechnet wird, was die Typisierung kostet und hat die Möglichkeit (aber nicht den Zwang!) das zu spenden. Dabei kann man aber ganz genau angeben, ob man den ganzen Betrag spenden möchte, einen anderen Betrag oder ob man sich das über mehrere Monate einteilen will. Und man hat eben keinen Zwang. Sowas habe ich schätzen gelernt. Und weil ich eben in solchen Situationen helfe, ist mein Gewissen eher rein, wenn ich andere Aufschwatzsachen ablehne :)
Traurig, dass es meistens dann die Menschen “trifft”, die selbst schauen müssen, wie sie über die Runden kommen.
Ganz genau das Selbe mit dem Spiegel-Abo ist mir auch vor einiger Zeit passiert!! Die selbe Masche – Jugendliche unterstützen die keinen Job haben – und das allseits beliebte “Neeein, das ist doch kein Abo!!”-Geschwafel! Ich bin auch darauf reingefallen und hatte nur Glück, dass ich mir hinterher auf dem Durchschlag doch noch das Kleingedruckte durchgelesen habe. Eine kurze Recherche im Internet bestätigte mich dann leider in dem Verdacht, dass das eine fiese Verbrecher-Abzocke war. Ich konnte noch vom Widerspruchsrecht Gebrauch machen aber ich würde dir wirklich ganz dringend raten, damit zur Verbraucherzentrale zu gehen! Die können ein Anwaltsschreiben aufsetzen und ich habe von einigen Erfolgen gelesen. Versuch es einfach, du hast da nichts zu verlieren! Ich drücke dir fest die Daumen, dass du wenigstens aus dieser Nummer heil rauskommst! *drück*
Liebe Grüße,
Johanna
Der letzte Abschnitt trieb mir doch tatsächlich die Tränen in die Augen! Erinnert mich an meinen Papa, der ähnliches für mich tun würde.
Diese Masche kenne ich auch. “Sie bekommen einmalig kostenlos diese Zeitschrift zugestellt. Dann melden Sie uns zurück, ob der Zusteller diese auch bei Ihnen eingeworfen hat. Das dient nur zur Kontrolle unserer Zusteller”. Auch hier musste man eine Kontonummer angeben und eine Freundin von mir ist darauf herein gefallen…
Ich finde es sehr schade, dass gutmütige Menschen wie du einer bist schamlois ausgenommen werden.
Aber merke dir: Gebe niemandem einfach so deine Bankdaten, der nicht dein Vermieter, Mobilfunkanbieter etc. ist…
ach gottchen ist so das erste was mir dazu einfällt.weil du es ja tatsächlich nur gut gemeint hast und dieser nette zug von dir dann so mies ausgenutzt wird. aber ich denke im endeffekt kommt bei dem helfersyndrom(welches ich im übrigen in aller ausgeprägtheit auch besitzte-bei dem ersten absatz musste ich sogar schmunzeln,hab ich mich doch in vielem wiedererkannt^^)am meisten raus,wenn man wirklich direkt “vor ort”hilft,damit meine ich jetzt nicht das ausland oder sonstiges,sondern wenn man sich ehrenamtlich engagiert oder mal einem obdachlosen ein brötchen schenkt.bringt viel mehr,nicht nur den betroffenen sondern auch den helfern :) und es kostet nichts außer etwas zeit und menschlichkeit.
liebe grüße
ich finde mich eins zu eins in deinem text wieder, wirklicj super geschrieben! etwas ähnliches ist mir vor kurzem auch passiert, mit einer netten gewinnspieldame am telefon. ohne nachzudenken habe ich ihr einfach meine bankdaten gegeben! gott sei dank konnte ich ea rückgängig machen bevor mir etwas abgebucht werden konnte.. ich habe mir fest vorgenommen ab jetzt NEIN sagen zu lernen. vl schaffe ich es ja irgendwann. trotzdem werfe ich die flyer erst in den müll, wenn ich nicht mehr in sichtweite bin!
Ich kann mich ziemlich gut mit dir indentifizieren. Ich nehme auch jeden Flyer an und stopfe sie dann in meine Tasche wo sich dann irgendwann eine Flyersammlung bildet (Tasche ausräumen? Was ist das?). Ich wurde während meines Urlaubs in Hamburg vom BUND (Umwelt- und Naturschutz soweit ich mich erinner) auch belabert, das ich monatlich 5 EUR spenden solle für Gute Zwecke, da ich aber selber nicht wirklich viel Geld habe und mir sowas auch überlegen möchte (nicht einfach irgendwo auf der Strasse unterschreiben) habe ich abgelehnt. Von dem netten Herren kam dann die Aussage “Aber sich einen Kaffee bei Starbucks leisten” und verwies auf meinen Becher in der Hand – ENTSCHULDIGUNG? Ich bin wirklich nicht oft bei Starbucks, aber wenn dann gönn ich mir halt einen kleinen Kaffee. Sowas fand ich schon echt unverschämt. Zu Flyer – Ja! Zu irgendwelchen Abos oder Spenden auf der Strasse – NEIN!
Aah ich fühle mit dir! Ich kenn das ganz genau! Bei uns in der Stadt stehen jeden Tag an der selben Stelle solche “Fänger” und wollen einem ein schlechtes Gewissen einreden wenn man nicht sofort und auf der Stelle unterschreibt und seine Bankdaten rausgibt! Ich kann immer nie nein sagen und lass mich dann vollquatschen, aber unterschrieben hab ich noch nie und werde ich auch nie, meine Schwester hat da auch mal schlechte Erfahrungen mitgemacht..Einmal ist mir sogar einer von denen direkt vors Rad gesprungen, weil ich nicht reagiert hab…Einmalig 5 Euro in eine Spendenose schmeißen ja, aber was unterschreiben neee!
Dasselbe Problem gibt es ja mit den ganzen Bettlern die dann am Ende doch einer Bande angehören..ich geb da wenn dann nur noch was Essbares her, wenn ich was dabei hab!
LG von Lisa
Ach und was mir noch einfällt, die haben echt immer die gleiche Masche: “Heeey, bleibt doch mal stehen! Wie heißt du denn? Ach das ist ja ein schöner Name! Und was machst du so? Studieren? OOh das ist ja super Mensch! Sag mal kennst du schon die XYs?”…ich krieg da schon richtig Stresspickel wenn ich so einen Zeltstand sehe..aber man kann einfach nicht die Welt alleine retten. Lieber in Ruhe daheim eine gute Organisation aussuchen und sich selber für etwas entscheiden, dann fühlt man sich auch nciht betrogen :)
traurigerweise machen die das ja nichteinmal in eigener Sache. das sind Fundraisingagenturen mit Studenten- und Ferienjobs, die auf Provision bezahlt werden.
dafür können sie das immer wieder ziemlich gut einem das schlechte Gewissen einzureden.
Ich find’s ziemlich beruhigend, dass ich nicht die einzige bin, die so gutgläubig auf die hinterhältige Masche mancher menschen reinfällt. Mir ist in der Hamburger Innenstadt genau das gleiche mit dem Spiegel-Abo passiert. Ein Jahr lang hatte ich es dann, bis der scheiß endlich gekündigt war. Immerhin habe ich es geschafft, dem nächsten Kerl, der mir so ein Abo andrehen wollte ein “Verarschen kann’ ich mich selbst!” entgegen zu schmettern, woraufhin von ihm ein “Hast DU nicht rechtzeitig gekündigt?” zurück kam. Wie kommt man überhaupt dazu, so einen Job zu machen?!
Ich denke dieser kurze Artikel trifft ganz gut auf deine Situation zu (http://www.vzhh.de/recht/106241/ende-der-maerchenstunde.aspx). Dort werden auch kurz deine rechtlichen Möglichkeiten angesprochen. Hast du überhaupt einen schriftlichen Vertrag bekommen?
Ich gehe an solchen “Leuten” eigentlich immer vorbei, die können einfach nichts Gutes im Schilde führen. Trotzdem ist es wirklich Schade, dass die Gutmütigkeit ausgenutzt wird.
lg
lg
wow toll dass du auch mal über Schwächen schreibst! ich denke wir können uns darin alle wieder sehen, mit dem was du geschrieben hast. Ich hab mich auch schon bequatschen lassen von den aufdringlichen und nervigen Tierorganisationen.
Wünsch dir viel Erfolg dass du das nächste Mal eher NEIN sagst :)
liebe Grüße Alina
Wow! Mir ist (als auch Tränendrüsenmensch) jetzt ein kleiner Kloß im Hals gewachsen. Dieser Post, liebe Angela, macht dich unglaublich sympathisch und ich hätte dich nicht so zartfühlend (ist das ein positives Wort? es ist jedenfalls so gemeint) und sensibel eingeschätzt (ich lese erst seit kurzem mit). Mir geht es mit Spenden jedenfalls genau wie dir und ich bin auch die, die in Seminaren immer eher still da saß und sich heraushielt und heute im Job ist das nicht anders, auch wenn es mal besser wäre sie rauszulassen, die vielen klugen Argumente, die doch die Situation lösen könnten.
Und was Geldnöte angeht – gehört ja irgendwie zum Studentendasein, oder? Und auch, dass man es gleich so schwer nimmt und erst hinterher merkt, dass man gar nicht so verloren ist und dass man das doch eigentlich toll hinkriegt, das mit dem Erwachsensein und für sich selbst sorgen. Auch wenn es schöner ist, für andere da zu sein.
Du kriegst das sicher hin! :)
ganz liebe Grüße,
Nath
Hi Angela,
nur so ein Tipp, wenn die Irgend jemand versucht geld abzuziehen mit der Argumentation das Du dafür unterschrieben hast, erwähne nur das Sie bitte deine Unterschrift vorlegen sollen.
Da geben die meisten schon auf, gerade die, die Mündlich einen “Vertrag” abgeschlossen haben.
Und Immer aber auch Immer alles schriftlich geben lassen!
Grüße,
@aightysix
Du musst bei sowas dran bleiben. Mir ist genau das gleiche passiert in Sachen Zeitschriftenabo. Die Mitarbeiter sind bekannt dafür, dass sie ein so um den Finger wickelt und hintergehen. Die werden direkt dafür geschult. Weiß man natürlich immer erst im nachhinein. Wenn du dann aber schriftlich Beschwerde einreichst und zwar in wirklich hartem Ton und auf Kundenfreundlichkeit und co. anspielst und notfalls mit rechtlichen Konsequenzen drohst, machen sie einen Rückzieher. Hat bei mir anstandslos geklappt und ich musste nichts zahlen.
Halt die Ohren steif.
lg
Die Zeitschriftenverhökerer sind auch in Münster unterwegs gewesen, habe sogar einen Zeitungsartikel darüber geschrieben und hoffe, dass dadurch ein paar Menschen gut gennug informiert waren, diesen Leuten nicht zu glauben…
Ich finde es immer wieder schlimm, wie Leute über den Tisch gezogen werden und es tut mir Leid, dass dir das passiert ist, obwohl du nur die besten Absichten hattest :(
Für die Zukunft unbedingt sofort auf Widerrufsfristen schauen und sie nutzen, sowie den Verbraucherschutz einschalten! Hat einer der Betroffenen damals auch den Hals gerettet!
♥
Du siehst so toll aus.
Der Text sagt alles, was gesagt werden muss. Ist mir auch mal passiert, so ne verdammte Abofalle. Hab mit Anwalt gedroht und dann wars ruhig. :)
In diesem Text erkenne ich mich irgendwo selbst wieder.
Ich wurde vor einiger Zeit auch von jemandem auf der Straße angesprochen, es ging um Tiere. Tiere sind mein wunder Punkt… Mir wurden in einer Mappe einige Bilder von schlimm zugerichteten Tieren gezeigt, und auch dort sollte ich natürlich spenden. Ein “geringer Betrag” jeden Monat, das könne man sich doch leisten und die Tiere bräuchten das Geld! Ich hatte zwar zu der Zeit kein Einkommen, aber gutgläubig und von den Bildern bewegt habe ich tatsächlich meine Kontodaten rausgerückt. Eine wirklich miese Masche, und es ist mir schon peinlich, darauf reingefallen zu sein. Aber so geht es vielen, und genau darauf zielen diese Menschen ab.
Danach hatte ich ein unglaublich schlechtes Gefühl in der Magengegend, und ich habe mich schnell ein paar Straßen weiter hingesetzt und mit meinem Handy ein paar Nachforschungen zu dem “Tierschutzverein” angestellt – zum Glück. Es gab viele negative Erfahrungsberichte, es seien Abzocker und keiner wusste, ob das Geld wirklich ankam.
Ich bin sofort zurück gegangen und hab den Schein mit meinen Daten zurückverlangt. Der Mann wurde unglaublich unfreundlich und hat mich angepampt wie sonstwas. Ich hab es dann durchgestanden und er hat meine Daten durchgestrichen und den Zettel dann weggesteckt, ganz geben wollte er ihn mir nicht. Zum Glück wurde nie Geld abgebucht, aber ich war danach den ganzen Tag noch total zittrig, weil ich fast auf sowas reingefallen wäre.
So ein Abo wollte mir auch mal jemand aufschwatzen, aber seit dem ersten Erlebnis bleibe ich standhaft und gebe nie, nie, nie mehr auf der Straße meine Kontodaten raus.
Erinnert mich ein bisschen an mich.
Ich war früher richtig schlimm. Immer das dumme Schaf, das es allen Recht machen wollte. Und immer den Tritt in den Hintern gekriegt hat dafür.
Ein mal bin ich auf den Zeitschriftenmist eingegangen und hab mich an der Tür belabern lassen.
Nur, um es 1 Stunde später zu widerrufen. Per Einschreiben um sicher zu gehen.
Ich spende nie auf der Straße. Ich trau denen nicht (mehr). Ein mal wollte einer meine Bankdaten. Und ich meinte ich weiss nicht, wie viel ich geben kann – er würde den Betrag blank lassen, ich solle anrufen und er trägt es dann ein (ging um Spenden für Tiere).
Ich habs nicht gemacht, der hätte ja sonstwas eintragen können.
Er wurde richtig pampig. Genau wie der Clown vom Zirkus mit dem Pony vorm Rewe. Patze mich an ich sei kein Tierfreund. Doch, deswegen spende ich grade nicht für so einen verdammten Tierquäler Zirkus.
Als ich 13 war hat mich ein Mann mit Hund angesprochen, er habe kein Geld für Futter. Ich hatte Mitleid und kaufte mehrere Dosen Hundefutter. Dafür durfte ich mir anhören, ich sei eine kleine dumme Schlampe und er braucht Geld, keine scheiss Dosen.
Ich hab seit meinen Erlebnissen wirklich die Schnauze voll. Ich werde sogar immer pampig. “Spenden Sie für arme Kinder in Afrika – die sterben sonst!” – “Gut, ich bin eh gegen Überbevölkerung!”
Ich trau den Organisationen nicht mehr.
Wenn ich Geld gebe, dann nur in Form von Futterspenden ans Tierheim. Die freuen sich.
Ich gebe grundsätzlich nie meine Daten raus. Schon gar nicht auf der Straße, das sind alles Betrügervereine. Bei uns stand auch mal ein falscher Malteser vor der Tür.
Ekelhaft, wie die Betrüger das immer versuchen.
ich hoffe auf jeden Fall, dass du in Zukunft stark bleiben kannst und einfach daran vorbei gehst.
Liebste Grüße
Toller Text.
Ich kann auch nicht Nein sagen. Zu nichts. Bei mir geht das zwar nicht so auf den Geldbeutel, aber es ist auch in vielen anderen Situationen meist zu seinem eigenen Nachteil.
Was allerdings noch schlimmer ist, wenn man mal zu etwas Nein sagt, die Reaktionen derer, bei denen man noch nie etwas abgeschlagen hat.
Ein “holst du mich hier ab?” oder “kannst du mich mal da schnell hin fahren” und immer sagt man ja. Sobald die aber ein Nein hören, sind die 100 Ja’s davor vergessen. Leider.
wirklich schön geschrieben! zu den richtigen dingen ja oder nein zu sagen ist oft schwierig, vor allem, wenn man an das gute im menschen glaubt und wie du, etwas gutes bewirken möchtest. dass diese einen so sehr abzocken ist mir unverständlich :( gut dass man papa hat <3
lg summer
Ich kann auch nicht “Nein” sagen. Und ich hasse das genauso wie du! Und in der Schule hasse ich es auch, zu reden. Das mit dem Spiegel-Abo und den Maltesern tut mir wirklich für dich :(
l.g. Lena :)
Unfassbar, wie sehr man sich selbst in fremden Texten wiederfinden kann.. das hätte mir ebenso gut passieren können. Ich versuche auch immer, die Dinge erst besser durchzulesen, bevor ich irgendwo auch nur den Stift ansetze. Klappt oft auch ganz gut – außer, wenn jemand einfach unheimlich sympatisch und zugleich in Zeitnot ist oder handschriftlich draufgeschrieben hat zum Beispiel.
Gerade gestern unterschrieb ich einen Zettel vom Sanitärmann und kann wirklich nicht sagen, was ich da eigentlich unterschrieben habe.. aber da er extra noch kurz vor Feierabend vorbeikam, um meine eiskalte Dusche (Armatur kaputt) zu reparieren, damit ich das Wochenende über nicht ohne Duschmöglichkeit bin, traute ich mich nicht, ihn genauer danach zu fragen und unterschrieb direkt.. ich hoffe, mir liefert nun niemand ungewollte Dinge und er hat da auch nicht drauf vermerkt, dass er mein Bad für sanierungsbedürftig hält, sodass bald die Hausverwaltung mit Sanierung und saftiger Mieterhöhung vor der Tür steht …
Aber nun verliere ich mich gerade ein wenig. Fakt ist, dass ich sehr mit Dir mitfühlen kann und vielleicht ist dies immerhin der kleine Funken, der dabei hilft. Denn manchmal verzweifle ich an mir selbst, wenn ich denke, dass es so Menschen gar nicht mehr gibt und man von allen Seiten nur ausgenommen und über den Tisch gezogen wird. Es ist schön zu wissen, dass es noch so gute Menschen gibt, die ebenso harmoniebedürftig und positiv gepolt sind.
Vermutlich ist das so eine dieser Lebensaufgaben – diese positive Eigenschaft nicht zu verlieren und sich dennoch bestmöglich durch diese Welt und ihre Gesellschaft zu schlagen, hm.
Hallo Angela!! Habe gerade erst deinen Post gelesen, nachdem du dich für die ganzen commis bedankt hattest. Da musste ich nochmal wissen, worum es ging… Und OMG (!!) Mir ist EXAKT dasselbe passiert wie dir mit dem Spiegel!! Allerdings ist es bei mir schon einige Jahre her! Ich war ca 16 und wurde aus exakt dem selben Grund angesprochen, selbe Begründung, alles genau gleich! Nur dass es bei mir nicht der SPiegel war, sondern das “Bild der Frau”… Ich wollte dir nur nochmal sagen, dass du nichts falsch gemacht hast! Du hast keinen Vertrag unterschrieben, die haben deine Unterschrift bloß kopiert. Ich hatte damals ebenfalls angerufen und mich beschwert und habe mir den angeblichen Vertrag zuschicken lassen. Es war meine Unterschrift, aber ich bin mir zu 100% (!!!) sicher, dass ich damals hingeschaut hatte und es KEIN Vertrag war, den ich unterschrieben hatte, sondern lediglich die Erlaubnis, mir die Probe in den Briefkasten zu schmeißen.
Naja, das wollte ich dir bloss sagen ;) Vielleicht kommst du ja doch noch irgendwie aus der Sache raus. Ich drück dir die Daumen!
LG Laura
Also: Ich kann bei Menschen, die mir nahe stehen, auch ganz schlecht Nein sagen. Eigentlich so gut wie nie. Und wenn ichs mache, dann habe ich wochenlang ein schlechtes Gewissen.
Aber auf der Straße nehme ich nichts an. Kann auch, so leid es mir tut, absolut überhaupt nicht nachvollziehen, warum man sich da vollquatschen lässt. Da sage ich: Danke, aber ich spende bereits. Oder: Tut mir leid, ich habe es eilig. Oder wenn ichs ausnahmsweise wirklich interessant finde: Nett, haben sie nen Flyer, ich informiere mich dann daheim, denn ich habe nicht viel Zeit.
Und daheim dann wirklich informieren. Wer sich heutzutage noch Dinge andrehen lässt, ohne sich zweimal zu fragen, ob das wirklich in Ordnung ist, der ist, entschuldige diesen Ausdruck, ein bisschen realitätsfremd.
Lieber ein oder zwei kleine Organisationen raussuchen oder eine große, die wirklich über jeden Zweifel erhaben ist, und da regelmäßig ein wenig spenden, wenn man wirklich etwas Gutes tun möchte. Aber den Firmen, die auf der Straße werben, würde ich vor einer Überprüfung im Netz nichtmal einen Meter weit trauen. Da erspart man sich viel Stress, Sorgen und Geld.
Ich weiß, für jemanden, der auch bei unbekannten Menschen nicht resolut bleiben kann, ist das sehr schwer. Aber sowas kann man lernen, bzw die Schüchternheit/Unsicherheit unterdrücken. Ich weiß wovon ich rede ;)
Aber Kopf hoch, es scheint ja noch einige andere zu geben, die solche Probleme haben. Du bist also nicht alleine ;)
ich wurde auch mal angequatscht, wegen diesem Zeitschriftending, völlig kostenlos hiess es, es waren zwei typen und schon dunkel draußen und die waren so penetrant, dass ich mir dachte, sag ich schnell okay, damit ich da abhauen kann. mit schlechtem bauchgefühl hab ich das ganze dann gleich gegoogelt und war natürlich eine abzocke. so blöd kam ich mir selten vor. konnte aber jegliche Abbuchung vermeiden und als nochmal gesehen hab, wie sie jemanden in der Stadt bequatschen, bin ich hin und meinte: “hey, das ist ne abzocke, fall nicht rein!” hab ich ihnen auch mal schön den tag verdorben ;)
oh man, das kenn ich ebenfalls nur zu gut. mir wurde auch mal, als ich 16 war und ich kurz vorher bei einem gewinnspiel mitgemacht habe, ein einmaliges Zusenden der Glamour angedreht. warum auch immer, habe ich da meine kontodaten durchgegeben. heute frage ich mich warum, aber naja. gelernt habe ich, dass ich nichts am telefon abschließe.
heutzutage lasse ich mich auch nicht mehr in der stadt von organisationen anquatschen, weil mir das zu unsicher ist. wer weiß, wer die leute wirklich sind.
das problem ist, dass die unglaublich unfreundlich werden. und das finde ich unter aller kanone.
wenn man eine tüte in der hand hat, “dann hat man doch sicher viel geld übrig” Wie unverschämt, wenn man nichts spendet oder?
ich bin mit meiner mutter auch mal mit einem kurzen “nein danke” an nem jungen typen vorbeigezogen und hinterher kam ein richtig giftiges “na das ist ja ein sehr erwachsenes verhalten”.
und einmal hat so ein typ von ner behindertenwerkstatt an meiner tür geklingelt (!) und wollte unterstützung und ich sagte freundlich, ich habe im moment selbst kaum geld – da hat er sich total eingeschnappt umgedreht und tat so als ob ich lüge “…jaja dann schönen tag noch”.
Unverschämt find ich das. MUSS ich was geben, auch wenn ich nichts hab?
Nein, muss ich nicht. und den schuh des “geizigen jungen menschen” solltest auch du dir nicht anziehen!
Liebe Angela,
ersteinmal liebe ich deine Texte, du kannst super schreiben :)
Und, ich kann mich total in dich hineinversetzten, ich bin auch ein “Nah-am-Wasser-gebaut-Mensch” und weiß, dass man immer in den unpassendsten Situationen die Fassung verliert… Ich hasse das! Zum Glück ist mir noch nie sowas passiert wie dir, ich bemühe mich auch immmer, nicht bei solchen Leuten stehen zu bleiben… Aber es ist einfach so unfair, dass immer die lieben, gutherzigen Menschen von solchen Arschlöchern übers Ohr gehauen werden!
Blöde Welt.
Ich bin komplett baff.
Dieser Text hätte 1:1 von mir kommen können.
Alles was du schreibst, trifft auf mich zu und ich bin so froh, dass ich nicht die Einzige bin die so ist.
Ich musste auch erst lernen, mich so zu akzeptieren wie ich bin und meine charakterlichen Eigenschaften nicht immer als Schwäche abzutun.
Freu dich, dass du so bist wie du bist!
Es sollten viel mehr Menschen so sein :-)
Liebe Angela,
ich liebe deine Texte! Das habe ich schon immer (nein, sagen wir – seitdem ich deinen Blog kenne!). Ich mag es, wie du schreibst, wie man sich genau in dich und deine Gefühle hinein versetzen kann. Ich mag es, dass du so privat und ehrlich schreibst.
Und bei diesem Text hätt ich fast angefangen zu weinen. Du bist einfach so ein guter Mensch (klar, in mancher Hinsicht vielleicht wirklich etwas naiv) aber du bist gut, du bist nicht so selbstgerecht und auf dich bezogen, wie es einfach leider viel zu viele andere Menschen sind. Du hast wenig Geld, denkst aber trotzdem darüber nach, etwas von dem wenigen an andere abzugeben. Du bist ein toller Mensch und diese Eigenschaft solltest du niemals ablegen! Lies dir die Verträge beim nächsten Mal einfach durch und versuch aus deinen Fehlern zu lernen! Aber bitte ändere nicht deine super Einstellung!
Viele sollten sich eine Scheibe bei dir abschneiden und weniger selbstgerecht sein und mehr an andere denken! Das ist eine so wunderbare Eigenschaft und Stärke!
Danke, für diesen wunderbaren und nachdenklichen Text!
Dass ich den Text sehr toll und beeindruckend finde, muss ich bei all meinem Vorpostern wohl nicht auch noch sagen ;)
Zu deinem “Abo-Problem”: Ich habe mich in meinem ersten Studienjahr mit GENAU der gleichen Masche ködern lassen und hatte ebenfalls ein Abo am Hals, vom Stern. Ich habe, nach versäumter Widerrufsfrist und ähnlich sturer Antwort vom der Befreffenden Firma, an den Stern direkt geschrieben und die haben dann mein Abo selbst storniert. Vielleicht hilft dir das weiter.
Lieben Gruß
Hanninni
Dieser Text hätte echt 1:1 von mir stammen können ;)
Ich war auch schon immer die Harmoniesüchtige im Freundeskreis,
wenn ich jetzt zurückdenke wünsche ich mir, ich hätte manchmal
mehr für mich eingestanden als immer zu versuchen es allen rechtzumachen…aber daran arbeite ich jetzt!
Und ich bin mir auch sicher, dass positives Denken, ein gutmütiger Charakter und Mitgefühl durchwegs positive Eigenschaften sind, aber manchmal geht es mir eben auch wie dir, da wünschte ich, ich könnte einfach “Nein” sagen ohne abends im Bett an die Leute zu denken, denen mein Geld vlt geholfen hätte und ohne dass sich mein ganzer Bauch vor Unwohlsein verkrampft…habe mir natürlich auch schon ein dämliches pvz-Abo auf der Straße andrehen lassen und mich im Nachhinein dafür gehasst,konnte den Spiegel dann immerhin in die (günstigere) Neon tauschen…
Ja, das würde ich gern ändern…und meine unglaubliche Schüchternheit, die mich im ersten Semester dazu gezwungen hat, meine Seminare ohne jegliche Beteiligung durchzustehen…
Vielen Dank für deinen Text, es ist immer schön zu wissen, dass es anderen ebenso ergeht :)!!
Es gibt eben Schlechtmenschen, wie den Typ vom Bahnhof. Und es gibt Gutmenschen wie dich – zum Glück! Und es gibt Bestmenschen, wie deinen Papa ;)
Aus der Zeitschriftenmasche kommst du wieder raus, versprochen! Google mal “PVZ”, da findest du einiges. Man kann den “Vertrag” wegen arglistiger Täuschung anfechten. Das ist n ziemlicher Hick-Hack, ich habe auch insgesamt 3x ein Einschreiben hingeschrieben. Man findet ganz gute Musteranschreiben (Google…). Das ist eine absolut hinterhältige Abzocke. Lass die damit nicht durchkommen!!!
Lg und Viel Erfolg!
Vielleicht solltest Du die Konfrontation suchen und Dich in Situationen begeben, wo Du von Schmarotzern dieser Art angequatscht wirst. Wenn diese dann was von Dir wollen, dann einfach ein “Nein, Danke” und Weiter gehen. Aber vorher mental wappnen und in dem Moment dann nicht weich kochen lassen!
Du bist die einzige Bloggerin, bei der ich mir nicht dauernd die Frage stelle “Schon wieder neue Klamotten? Woher hat die bitte das Geld?”.
Bei dir sieht man z.B. nicht jeden Monat eine neue DW oder Michael Kors Uhr, neue Bilder vom vergangenen protzigen Urlaub … und dieser Text macht dich einfach noch sympathischer! Daher gönn ich dir noch unzählige Sponsoren, die dich entdecken und sagen “Die unterstützen wir!” oder naja … “Mit der verkaufen wir mehr Klamotten!” :D Du hast es nämlich verdient!
Ich persönlich habe kein Problem “Nein!” zu sagen. Das hab ich bestimmt von meiner Mama. Wir beide sind wie beste Freundinnen und sind unheimlich stur und ehrlich. Das einzige Positive an der Sache ist, dass du hoffentlich daraus lernst. Wenn du jemandem Geld spenden willst dann mach es in Ruhe zu hause und mir viel Information.
Ein wirklich schöner Text :) sehr rührend teilweise und ich finde mich auch in einigem wieder.
Auch mir ist (wie vielen anderen hier anscheinend genauso, wie ich gelesen habe) so ein blödes Abo angedreht worden. Ich hatte damals eine TV-Zeitschrift genommen, die mir die Jugendlichen liefern sollten. Die Frau wies mich auch darauf hin, dass es “kein Abo” sei und das mit der Abkürzung “KA” und irgendeine Nummer dahinter zur Info auf diesem Zettel, den ich ausfüllen sollte, vermerkt sei. Die Frau, die mir das angedreht hatte, hielt auch noch schön Smalltalk mit mir, um mich abzulenken. Auch hier kam die Rechnung erst nach Ablauf der Widerrufsfrist. Ich hatte zwar auch meine Bankdaten gegeben, aber ich glaube, sie hat sie falsch notiert, denn abgebucht wurde nichts. Verarscht fühlt man sich dann trotzdem und ärgert sich, wie man so dumm sein konnte…
Bezahlt habe ich die Rechnung nicht und bin zur Verbraucherzentrale, um mich beraten zu lassen. Die haben mir eine Vorlage gegeben, womit ich widerrufe und gleichzeitig auch noch hilfsweise kündige. Mahnungen kamen trotzdem immer wieder. Irgendwann bin ich dann zu einer Anwältin (wenn man wenig Geld hat, so wie ich zu der Zeit auch, kann man sich beim Amtsgericht so einen Beratungsschein holen, dann werden die Anwaltskosten für dich übernommen). Die hat ein Schreiben hin geschickt und dann war Ruhe :) Die Mahnungen hätte ich nach dem ersten Schreiben an die eigentlich ignorieren können meinte meine Anwältin, denn vor Gericht gehen die wegen sowas eh nicht, weil die wissen, dass sie verlieren, aber ich hatte so ein besseres Gefühl.
Ich an deiner Stelle würde keinen Cent bezahlen, darauf spekulieren diese Leute! Dass man klein beigibt und bezahlt.
Gelernt habe ich daraus, dass ich keinem der Leute mehr traue, die einen auf der Strasse ansprechen und grundsätzlich vorbeigehe, was in manchen Fällen natürlich schade ist, aber nur so verhinderst du wirklich, dass du wieder reingelegt wirst. Und Organisationen, die seriös sind, geben dir eigentlich auch immer die Möglichkeit, dir die entsprechenden Unterlagen zuhause durchzulesen, falls du nicht vorbei gehen kannst.
Ich finde aber ganz ehrlich, dass kleine Schwächen wie diese einen unheimlich sympatisch machen ;)
Lass dich nicht unterkriegen!!
Liebste Grüße
[…] “Die Kunst “Nein” zu sagen” – diesen Post schrieb ich kurz nachdem ich mir ein ungewolltes Spiegel-Abo eingebrockt hatte, erst letztens habe ich explizit nach genau diesem Post gesucht. Weil, achtung: Es jetzt, nach ZWEI JAHREN endlich vorbei ist. Plötzlich kam der Spiegel nicht mehr jeden Montag, was mich wieder daran erinnerte, mich in Zukunft nicht mehr so belabern zu lassen. An dieser Stelle noch ein herzliches “Ihr könnt mich mal” an die PVZ! […]
Oh yeah. Auf den Trick mit den Jugendlichen, denen angeblich durch das Austragen bei der Wiedereingliederung geholfen wird, bin ich auch bereits reingefallen (3Zeitschriften seien kostenlos, man bekäme 3 Feedback-Anrufe, ob die Zeitschriften angekommen seien/zufriedenheit und bei diesen könne man die Testzeitschriften problemlos kostenfrei kündigen oder sie danach in ein 2Jahres abo übergehen lassen)
…danach gab es keine Anrufe und ich hatte ein Brigitte Abo, über das sich zumindest meine Mom gefreut hat.
Als ich mich telefonisch beschwerte, wusste man dort natürlich nichts von derartigen Abzocken. Es sei ja auch egal, WAS derjenige einem vor Ort erzählt hätte (“GARANTIERT kein automatisches Abo”!!!) auf der kleinen Durchschrift wäre das ja auch alles eindeutig vermerkt gewesen.
Noch immer bin ich entsetzt darüber, wie man junge Leute, die (angeblich kostenfrei) etwas Gutes tun und helfen wollen, so eiskalt abzocken kann. Erneut wird mir von so viel Berechnung dezent übel.