In meinem letzten Podcast über den Kupferball habe ich kurz mal angerissen, dass ich mich “in diesem Leben nicht als Mutter sehe” und keine Kinder möchte. Daraufhin habe ich einige Nachrichten bekommen von Frauen, die so einen Podcast durchaus interessant finden würden – und deshalb heute meine Antwort auf die Frage. Oder sagen wir: Der Versuch einer Antwort.
Ich musste doch ein bisschen die meiner Vergangenheit wühlen, um herauszufinden, wieso ich mein Leben die letzten Jahre nicht auf Familie und Kinder ausgerichtet habe. Das war nämlich nicht immer so. Früher habe ich mir extrem viel Druck gemacht, bis ich mich entschloss, erstmal auf meine eigene Reise zu gehen, bevor ich mein Glück an irgendwelchen Umständen – und da gehört der Kinderwunsch dazu – festmache.
Liebe Angela!
Ich habe gerade diesen Podcast gehört und fand ihn so schön, so reflektiert, so anrührend, so vielschichtig, so sympathisch, so besonders, dass ich dir einfach einen Kommentar dalassen musste. Mach weiter so, sei wie du bist! Und übrigens, man kann dir super zuhören. Du hast eine angenehme Stimme und ich fand dich weder zu schnell noch zu langsam ;).
Liebe Angela,
ich habe gerade deinen Podcast angehört und finde es total schön, wie du es erzählst. Ich habe mich in sehr vielen Punkten wiedergefunden. Ich habe vor ein paar Jahren begonnen mir diese Frage immer mal wieder zu stellen, wieso man eigentlich Kinder haben möchte und hatte viele Gespräche mit Freunden und Kollegen, was ihre Gründe sind. Ich habe immer interessiert zugehört, jedoch auch oft gemerkt, das ich da anders “ticke” und mich dann dadurch oft als falsch gesehen. Antworten waren meistens dieselben wie “meine biologische Uhr tickt” oder “ich werde auch nicht jünger” oder “naja, nach heirat kommen Kinder” usw. Das können nicht die einzigen Gründe sein und deshalb konnte ich mich damit nicht identifizieren und dachte auch, dass ich da einfach komisch in dieser Sache denke und wieso ich so denke, dass ich die Antworten als nicht richtig empfinde und es eher schlimm fand. Da ich früher Erzieherin war, konnte ich das nochmal aus einder anderen Sicht betrachten und habe auch nach und nach erfahren, wie wichtig es ist, als Eltern ausgegliechen zu sein und vor allem wenn man sich dafür entscheidet, dass man auch eine große Verantwortung hat und es nicht einfach mal so entschieden werden sollte, weil etwas einem im Leben fehlt, ich hoffe du verstehst was ich meine :). Ich habe zwar früher mein Leben nie nach diesem Wunsch ausgerichtet, Aber ich habe umso älter ich wurde, auch immer mehr den Druck gesprürt Kinder bekommen zu müssen und so zu leben wie es die meisten tun. Auch durch Aussagen wie z.B. von meiner Mutter “Ich möchte gerne Oma” werden usw. haben das nicht besser gemacht. Irgenwann hatte ich eine sehr intenisve Grübelzeit (nenne ich das mal so :D). Da habe ich angefangen sehr viel in Frage zu stellen und habe gemerkt, das ich vieles anders sehe und auch beruflich anders Dinge angehen möchte und es mir total wichtig ist, das man mit sich selbst im reinen ist und ein für sich gesundes, glückliches Leben führt. Das war eine ganz wichtige und intensive Phase in meinem Leben. Ich hatte da einfach so viele AHA- Momente wenn ich z.B. beim Pendeln zur Arbeit Menschen beobachtet habe, die nicht wirklich glücklich auf mich wirkten usw. (Ich mbeobachte total gerne). Daraus konnte ich dann auch für mich ableiten, dass ich nur Kinder haben möchte, wenn ich dann dafür bereit bin (wobei ich denke bereit ist man nie so richtig weil man sich nie wirklich darauf vorbereiten kann) aber ohne das ich das Gefühl habe ich will Kinder haben, weil es in der Gesellschaft so ist, das die Frau für Nachwuchs sorgen muss oder weil es so ist, das man heiratet, ein Haus baut und dann Kinder bekommt. Es sollte somit kein Druck entstehen, denn ich bin, auch wie du sagst, der Meinung, dass es in erster Linie darum geht, das man mit seinem Leben zufrieden ist und es so für sich gestaltet, das man auch glücklich ist (mit all seinen auf und abs) und nicht das Gefühl hat, das ein Kind das Leben plötzlich glücklicher macht, weil man gerade unzufrieden ist. Wie du sagst, da lastet auf diesem kleinen wertvollen Wesen eine enorme Last, die das Kind spüren wird. Ich möchte niemanden verurteilen, wenn das die Gründe dafür sind, jeder sollte sein Leben so führen, wie es für einen richtig ist und sicherlich gibt es dann Mütter, die plötzlich voll darin aufblühen und dadurch total glücklich werden. Nur möchte ich damit sagen, dass es um ein Leben geht, das man dem Kind schenkt und es hat ein Recht darauf ganz frei und ohne Last das Leben zu entdecken.
Deine Podcastfolge hat mich sehr berührt, weil ich sehr lange gedacht habe, das ich da echt falsch bin und zu hören, das es anderen auch so geht, ist in diesem Moment einfach mal schön :)
Deine Stimme ist sehr angenehm und das mit dem schnell reden, finde ich gar nicht schlimm, man kann dir gut folgen.
Danke für diesen Podcast :).