So in etwa beginnt er doch, der erste, automatisch generierte Wordpess-Blogpost, oder? Ich hätte nie gedacht, dass ich diese Worte einmal selber verwenden würde, oder  dass ich überhaupt einmal das Bedürfnis verspüren würde, euch tatsächlich “Hallo” zu sagen. Aber ich war so lange weg, da ist es wohl das mindeste, euch zu begrüßen.

Fünf Wochen lang ist hier nichts passiert. Ich habe meinen letzten Blogpost selbst sehr ernst genommen, wisst ihr. Ich war einfach nur dort, im Jetzt, und irgendwann hatte ich nichmal mehr eine Stromquelle um meinen Laptop zu laden – aber ich wollte auch gar nicht am Computer sitzen. Ich wollte einzig und allein auf Hawaii sein, nicht im Internet, nicht in Deutschland, einfach nur dort. Und das war ich auch – und es war wunderbar.

Ich habe Menschen kennengelernt, die ich ab jetzt vermissen muss, aber niemals vergessen will. Ich habe vor Freude geschrien, als ich meine erste Welle erwischte und lebte sieben Wochen lang ohne Unterkunft aus und in einem Auto. Ich habe mich mit dem Sternenhimmel zugedeckt, bin mit Ukulele-Klängen eingeschlafen und mit dem Meer in tausend Farben wieder aufgewacht. Mein Schlafsack wurde mein bester Freund, ich war gesund und braungebrannt wie nie zuvor, lief Barfuss wann immer ich konnte. Ich bin unter Wasser mit einer Schildkröte geschwommen, die ebenso groß war wie ich, hab’ die ganze Welt in ihren Augen gesehen und nebenher Wale singen hören. Ich habe die großartigsten Künstler und Musiker kennengelernt, bin hunderte von Kilometern gelaufen, geklettert und gesprungen – durch Schlamm, Matsch, Erde, Gras. Ich stand an Klippen und Küsten, die Worte nicht beschreiben können und habe alle erdenklichen Blau-Nauancen des Meeres gesehen. Ich wanderte durch den Dschungel in die Wüste, fütterte Wildkatzen an Wasserfällen und schlug mir regelmäßig Zehen und Knie blutig. Ich pflückte riesige Avocados von den Bäumen, las endlich wieder Bücher, flechtete mir bunte Schnüre in die Haare und ließ mich einfach nur mitreißen von den schönsten Inseln dieser Erde. Vom puren Leben.

Ich hätte nie geglaubt, dass ich meiner besten Freundin noch näher kommen könnte, dass ich mich einmal so verbunden fühlen würde mit allem hier auf diesem Planeten, dass ich eine so tiefe Zufriedenheit verspüren könnte. Ich kam zurück mit all diesen positiven Gefühlen in mir und dem festen Glauben daran, dass alles gut wird, dass immer alles gut wird, dass nichts und niemand mir diesen Funken wieder nehmen könnte – und trotzdem habe ich nochmal drei Wochen gebraucht, um diese Zeilen zu tippen. Mir war alles zu viel.
Die Steuererklärung, der Uni-Heckmeck, die weißen Wände um mich, die triste, graue Außenwelt, die grimmigen Gesichter auf der Straße. Ich bin Nachts aufgewacht und wusste nicht, wo ich war, habe nur zu oft verzweifelt das Fenster geöffnet um irgendwo Vögel hören zu können und wurde überrannt mit all diesen Dingen, die man täglich so tun muss. Von den simpelsten, alltäglichen Dingen fühlte ich mich gestresst. Soziale Kontakte, das ständig klingelnde Handy, alle wollen wissen wie es war, wie es einem geht, und eigentlich kannst du es nicht erklären, weil es zu viel ist. Weil es für manche Dinge, die man erlebt, einfach keine Worte gibt, aber trotzdem möchte man doch verstanden werden. Ich habe mich unverstanden gefühlt, weil ich mich nicht verständlich ausdrücken konnte. Man kann von so eine Reise nicht erzählen, nicht erklären, nicht mit noch so vielen Bildern. Und wenn ich es doch oberflächlich versucht habe, hat es mir selbst im Herzen weh getan, wie abgedroschen und unwichtig meine Worte sich anhörten. Es geht nicht. 

hawaiiheart

Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass was Wichtigste, was ich aus Hawaii mitgenommen habe, in mir selbst ist und dort auch bleiben wird. Ich kann es nicht nach Außen tragen. Es fühlt sich an als hätte ich einen kleinen Kieselstein vom Canyon mitgebracht, und dieser Stein erzählt nichts. Er ist da, man kann ihn ansehen, aber niemals fühlen, wo er herkommt. Das kann nur ich, und das ist in Ordnung.

Ich bin nun wieder hier, und gerade lerne ich es wieder zu lieben, hier zu sein. Ich bin gerne Zuhause. Ich bin gerne bei meinen Liebsten, auch wenn ich die Allerliebste in Amerika zurücklassen musste (EY ICH VERMISS DICH SO CHRISSY). Das Leben dort war wunderbar, das Leben hier ist es auch.

Ich werde euch bestimmt trotzdem noch ein paar mal von Hawaii erzählen, ich habe noch so viele Videos, die ich schneiden möchte, so viele Geschichten, die ich erzählen kann. Ein paar Kieselsteine.

Und ich würde mich freuen, wenn ihr weiterhin mitlest. Vermisst habe ich das alles hier nämlich schon auch ein bisschen.

heart

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(Top: iheart via Stierblut // Bracelet: Vintage // Necklace: UO, H&M)