„Sogar die Straßen sehen schon irgendwie anders aus“, sagt Chrissy, als wir den Flughafen verlassen. Für sie ist es das erste mal USA. Ich war schonmal in Florida, vor 10 Jahren, aber irgendwie fühlt sich hier alles anders an als damals. Ich habe einen ganz anderen Blick auf die Dinge wie früher, ich bin jemand ganz anderes als früher, also sind auch diese Eindrücke hier alle neu und aufregend. Und Chrissy hat recht – man hat das Straßenbild in Deutschland einfach so verinnerlicht. Hier ist alles größer – jeder fährt einen Pickup, einen Jeep oder eine andere Familienkutsche, kleine Autos sind rar. Amerika eben.

Jacob holt uns vom Flughafen hab. Auch er fährt eine solche Karre, aber fast schon einen Oldtimer, vollgepackt mit allerhand Skate- und Surferkram, was den Wagen irgendwie sympathisch macht. Wir kennen Jacob eigentlich gar nicht, Chrissy hat ihn vor einiger Zeit im Internet kennengelernt und er hat angeboten, uns zum Hotel zu fahren, was uns bestimmt 30$ pro Nase erspart – und hier auf Hawaii ist jeder gesparte Dollar Gold wert. Er bot es uns an, einfach so, obwohl wir ihn noch niemals vorher getroffen haben. Wir waren skeptisch, natürlich waren wir das. Als Mädchen muss man ja immer aufpassen, als Mädchen soll man sich nicht in riskante Situationen bringen, als Mädchen solle man den Männern am besten erstmal misstrauen. Vor einiger Zeit aber hatten wir uns vorgenommen, nicht mehr alle Männer über einen Kamm zu scheren und jedem gleich schlechte Intentionen nachzusagen, also haben wir das Angebot angenommen. Und es war richtig so. Wir fuhren durch Honolulu bei Nacht und Jacob erzählte uns ein bisschen was über die hawaiianische Sprache und über O’ahu, lieferte uns am Hotel ab und ließ uns fast schon mit einem Schamgefühl zurück, weil wir kurz an seiner bedingungslosen Nettigkeit gezweifelt hatten. Eben diese Freundlichkeit der Menschen auf diesen Inseln würde uns in den nächsten Wochen noch ziemlich oft vom Hocker hauen – und unsere eigene Einstellung in Frage stellen

Wisst ihr, eigentlich sind Chrissy und ich viel zu arm für zwei Monate Hawaii. Ich glaube jeder ist zu arm für zwei Monate Hawaii. Wir wussten, dass es teuer werden würde, sehr teuer. Aber genau das war die Herausforderung. Wieso sollte eine so großartige Insel nur den Reichen vorenthalten sein? Sogar bei der Immigration mussten wir uns diesbezüglich ein paar seltsamen Fragen unterziehen – beispielsweise wie wir zwei Wochen auf Hawaii überleben wollten. Wir hatten natürlich gespart – um genau so sein hatten wir 4.000€ für den Urlaub eingeplant – aber auch dieser Betrag reicht bei weitem nicht, um 60 Nächte unter einem bezahlten Dach zu verbringen. Das Billigste Hostel kostet bereits 35$ die Nacht, und Hostels sind Rar auf Hawaii. Zusätzlich ist ein Auto auf Kauai oder Maui ein Muss. Also nahmen wir uns vor, bei einigen Couchsurfern unterzukommen, am Strand zu schlafen und eventuell zu Zelten. Für die ersten beiden Nächte allerdings war uns eine sichere, schöne Unterkunft besonders wichtig – nach dem Horrortrip möchte man einfach nur in Ruhe einschlafen können. Ich hatte mir vorher einige Hotels rausgesucht, angeschrieben, und dank dieser wunderbaren Seite hier und euch allen durften Chrissy und ich die ersten beiden Nächte im Hotel Renew verbringen, unseren Jetlag ausschlafen und uns keine Sorgen machen müssen um Frühstück, Dusche und erholsamen Schlaf. Und in genau diesen fielen wir um Mitternacht in Honolulu, nach 48h wach und 36h Reise.

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Kennt ihr das, wenn ich aufwacht und kurz vergessen habt, dass ihr gar nicht zu Hause seid? Ihr dreht euch um, streckt euch, öffnet die Augen, seid kurz verwirrt – und erst dann kehrt die Erinnerung zurück? Ich dachte wirklich, ich sei noch Daheim in München. Und wenn ich die Augen öffne, dann würde ich das graue Müllhaus gegenüber sehen. Vielleicht sogar schon wieder Schnee. Aber als ich diesmal die Augen öffnete, glaubte ich, Palmen zu sehen. Und das Meer. Ich griff halb blind nach meiner Brille, steckte sie mir schief auf die Nase und saß mit offenem Mund vor dem Hotelfenster im neunten Stock. ich sah ein Blau, das ich nicht kannte, ein Rosa, dass ich nicht kannte und ein Grün, dass ich nicht kannte. All das leuchtete so intensiv, dass es fast schon weh tat.



Thank you Hotel Renew for having us!

Das Hotel liegt direkt am Waikiki Beach, in den Meerblick-Zimmern habt ihr Abends das schönste nur vorstellbare Licht und bevor ihr dieses bezieht, dürft ihr euch sogar einen Raumduft auswählen. Und das personal ist mehr als nur freundlich!

Hotelzimmer-Ausblick

 

room5

Zimmer & Lobby

room8

Waikiki-Beach

 

room6

 

 

Duft-Auswahl für die Zimmer