Wären wir uns als Teenager im Selbstmitleid und Herzschmerz suhlen, versuchen wir uns – sobald wir diese “harte Zeit” überwunden haben – auch an beschissenen Tagen noch so gut wie möglich zu motivieren. Weil wir es müssen. Das miese am Erwachsenwerden ist doch, dass wir nicht mehr im Unterricht hinten sitzen, abwesend aus dem Fenster gucken und einfach mal abdriften können, sondern auch hundert Prozent geben müssen, wenn wir es eigentlich gar nicht können.
Tumblr-Motivations-Bildchen sagen uns, wir sollen “stop wishing and start doing”, oder “work hard and dream big”. Ahja, danke dafür. Mir persönlich bringen solche Sprüche absolut gar nichts, außer, dass ich mich nur noch schlechter fühle. Das einzige, echte Motivationsrezept ist folgendes: Erstmal glücklich sein, dann kommt die Motivation von ganz allein. Und an Mimimi-Tagen sollte man sich auf genau das besinnen: Finde raus, was dich glücklich macht, tanke auf, und dann versuch’s noch mal.

Blumen

Jana, Franzi und ich wohnten zur Berliner Fashionweek in einem Airbnb Appartment am Rosenthaler Platz. Eine kleine, nette Bude mit Küchengeräten aus dem letzten Jahrhundert und spartanischer Einrichtung; bewohnt von drei Mädels, die ständig auf Achse waren und für Ordnung viel zu wenig Zeit hatten. Einen Tag bevor Franzi krankheitsbedingt abreisen musste brachte sie einen Strauß Tuplen und stellte sie auf den Wohnzimmertisch. Was Jana und ich erst als “typisch Franzi” belächelten wurde für mich zu einem kleinen Lichtblick. Aus einem braunen, kahlen Raum wurde ein angenehmer Workspace. Seit diesem Tag an kaufe ich Blumen und schmücke meine Wohnung. Ich hätte niemals gedacht, dass so ein bisschen Mädchenkram so viel ausmachen könnte.

Music is my escape

Für die meisten ist es momentan Taylor Swift, ich brauche für Herzklopfen einen gemein lang rausgezögerten Drop und viel zu laut aufgedrehte Boxen (okay, manchmal ist es auch bei mir Taylor Swift). Ihr wisst schon, was ich meine. Eben der Song, der dir Gänsehaut bereitet, bei dem du nicht still sitzen kannst. Wenn ich merke, dass meine Laune in den Keller rutscht und droht mir den Tag zu versauen – stehe ich bewusst auf, drehe meine Boxen auf und tanze. Like nobody’s watching.
#Für diesen Absatz habe ich 15 Minuten gebraucht, weil ich – bei der Suche nach genau so einem Song – leider abgelenkt wurde.

(Für Freunde der Elektronischen Tanzmusik: Alltime-favorite Kater Holzig Closing Set (ab 1h21min) // The Miners – Burn (ab 0:25min))

Kuscheleinheiten

Ich gehöre zu den glücklichen Haustier-Besitzern. Soll jetzt nicht heißen, dass ihr euch alle ein Haustier zulegen sollt, damit ihr glücklicher seid – aber ich bin der Meinung, das Tiere Balsam für die Seele sind. Ganz oft, wenn ich mal wieder einen Downer habe, lege ich eine bewusste Sherry-Pause ein. Entweder ich hole sie zu mir, quatsche sie voll mit meinem Frust, oder ich lege mich zu ihr ins Bett und grabe mein Gesicht in ihr Fell. Wenn sie mir dann noch einen Katzenkuss verpasst und wehmütig hinterguckt, wenn die Flausch-Pause vorbei ist, ist mein Tag gerettet.
Ich bin auch eine von diesen nervigen Hunde-Streichlern – ich weiß, manche Hundebesitzer mögen das gar nicht, aber ich frage auch jedes mal höflich nach. Mich macht sogar der Anblick eines Eichhörnchens schon irgendwie glücklich.

Sonne! Frühling! Frische Luft!

Wusstet ihr, dass das Licht am Morgen anders auf uns wirkt, wie den restlichen Tag? Frühmorgens ist der blaue Lichtanteil nämlich besonders hoch – und das wirkt positiv auf uns. Konzentrationsfördernd zum Beispiel. Wenn ich Morgens aufwache und merke, dass der Tag jetzt schon droht zu kippen, gehe ich raus. Ich habe keinen Balkon, also laufe ich manchmal sogar bis rüber in den kleinen Park – mit Kaffeetasse. Und ohne Handy. Hinsetzen, durchatmen, den Morgen genießen. Gerade jetzt, wo die Sonne endlich wieder rauskommt ist es besonders schön. Und mit ein bisschen Glück kommt auch noch ein Hundebesitzer vorbei. ;)
Wie Farin Urlaub schon sagte: “Traurig sein macht keinen Sinn, die Sonne scheint auch weiterhin.”

Du & Ihr

Ich will gar nicht schleimen, echt nicht. Aber manchmal, wenn ich das Gefühl habe ich komme mal wieder nicht weiter, lese ich mir eure Kommentare durch. Am liebsten die der Sonntagsbeiträge oder private E-mails, die ich bekomme. Es gibt nichts pushenderes für mein Ego und meinen Blog als eure Worte, Meinungen und Geschichten. Leser sind ein ganz ganz wichtiger Grund, warum ich immer wieder weiter mache. ♥

Was macht euch glücklich?

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