“Dann hast du aber eine Lücke im Lebenslauf”, sagt sie, und sieht mich dabei an als hieße das man würde mir mit einem Messer quer durch’s Gesicht schneiden. Stigmatisiert für den Rest meines Lebens. Als wäre die Narbe der Grand Canyon, der mir den Weg zu Geld, Erfolg und Ansehen versperren würde. Zu all den Dingen, die in dieser Welt doch so erstrebenswert sind.
Viele von euch fragen mich, wie es denn momentan mit meinem Studium aussieht. Meistens antworte ich nichtssagend und kurz – weil ich meistens keine Lust habe mich erklären zu müssen.
“Ich bin jetzt im zehnten Semester – von sieben”, antworte ich, wenn ich außerhalb des Internets darauf angesprochen werde. Die hochgezogenen Augenbrauen meines Gegenübers sagen: “Schon drei Semester überzogen? Prüfungen nicht geschafft oder einfach nur faul?” Ich erzähle dann, dass ich selbstständig bin und mir deshalb mit meinem Studium Zeit lasse, es aber trotzdem noch beenden werde. Weil man eben nichts ist ohne Bachelor. Und weil ich schon zu weit gekommen bin um jetzt alles stehen und liegen zu lassen.
Die Wahrheit ist: Ich mag mein Studium nicht besonders. Ich habe mit Fotodesign angefangen weil ich damals dachte genau das machen zu wollen, aber schon im 3. Semester merkte ich, dass Generatoren schleppen und hinter der Kamera Anweisungen geben doch nicht mein Ding sind. Ich kann euch nichtmal sagen was in diesen zehn Semestern bei mir hängengeblieben ist – außer vielleicht die Anleitung zum Bauen einer Lochkamera.
Ich habe mich deswegen Jahrelang schlecht gefühlt. Zu sehen, wie meine Kommilitonen im Studium aufgingen und ich Semester für Semester mit einer wachsenden Null-Bock-Stimmung den grauen Betonklotz betrat ließ mich immer mehr an mir selbst zweifeln. “Oh, Fotodesign, das is’ ja cool!” – nein, ist es nicht. Was mach’ ich hier eigentlich? Was, wenn ich gehe – wo will ich dann hin? Ich blieb zu dieser Zeit lange in einer bereits ausgelaugten Beziehung stecken weil ich Angst hatte, ich wäre allein doch Nichts. Ich wusste, dass mein Partner intelligent und erfolgsorientiert ist und insgeheim war er meine Absicherung. Wenn aus mir nichts wird, dachte ich mir, dann habe ich immer noch ihn. Was für ein bescheuerter, selbstsüchtiger Gedanke.
Vor circa einem halben Jahr änderte sich all das schlagartig. Ich war zum ersten Mal eine längere Zeit ohne Partner und konzentrierte mich ganz auf mich selbst und das, was ich am liebsten tat. Jeden Tag sagte ich mir aufs neue: “Do whatever makes you happy“. Ich ließ das Studium noch mehr schleifen als zuvor, kündigte irgendwann sogar meinen Werkstudentenjob, konzentrierte mich auf Menschen, die ich liebte, und auf diese kleine Internetseite, die ich irgendwann Ende 2009 ins Leben gerufen hatte. Und plötzlich lief alles besser. Ich goss das Glas halb voll. Man sagte mir auf einmal ich strahle eine “positive Aura” aus, und letztens bedankte sich jemand bei mir für die gemeinsame Zeit mit: “Angela, deine Persönlichkeit klingt immernoch bei mir nach”. Alles Dinge, die ich vorher noch nie gehört hatte. Ich glaubte Jahrelang, ich müsse endlich mal lernen auf Leute herabzusehen damit endlich jemand zu mir aufsieht und hasste mich insgeheim dafür, immer die “nette” zu sein, die sich nicht durchsetzen kann. Heute feiere ich das. Es ist eine großartige Charaktereigenschaft, selbst Menschen, die vielleicht Anfangs mit Vorurteilen auf dich zugehen freundlich zu begegnen.
Ich beschloss also, ab jetzt nie wieder etwas zu tun was mich letztendlich nicht glücklich macht. Ich will kein Arbeitnehmer werden, der nur für’s Wochenende und die wenigen Urlaubstage im Jahr lebt. Jemand, der Montags aufsteht und erstmal “I fucking hate mondays” auf Instagram postet. Versteht mich nicht falsch – ich verurteile natürlich niemanden, der nine-to-five arbeitet, ich bin nur der Meinung, dass man sich nicht selbst knechten sollte. Wenn du deinen Job gerne machst und hinter dem stehst was du tust ist alles in Ordnung. Ich werkle locker auch acht Stunden am Tag, meistens sogar am Wochenende, und meine Steuererklärung raubt mir jedes Jahr aufs Neue den letzten Nerv – aber ich habe dadurch nicht das Gefühl etwas zu verpassen. Natürlich bereitet mir nicht jeder Aspekt den größtmöglichen Spaß, aber wenn ich weiß, WOFÜR ich das tue – dann ist es nur noch halb so schlimm. Mein Hobby ist mein Beruf geworden und nur weil mir das was ich tue Freue bereitet heißt es nicht, dass es keine Arbeit ist.
Natürlich kann es sein, dass die Blogsache irgendwann nicht mehr so läuft. Aber habe ich mir nicht all das hier selbst beigebracht und aufgebaut? Vielleicht öffnen sich mir dann, wenn es soweit ist, ganz neue Türen – durch die ich nur zu gerne gehen werde.
Ich mache mir immer wieder bewusst, was für ein saumäßiges Glück ich habe bereits mich selbst und meinem Platz im Leben gefunden zu haben. Ich kann mittlerweile von dem, was ich am liebsten tue, tatsächlich gut leben. Ich stehe Montags auf und denke mir “Geil, Montag!”
Ich möchte mir nicht ausmalen wie schwer es sein muss, sein Studium oder seinen Job liegenzulassen um seinen eigenen Weg zu gehen, wie viel Überwindung es kosten muss seine Sicherheiten aufzugeben. Masha ist ein Paradebeispiel für Generation Y: Sie hat ihr Studium geschmissen für ihren Blog – und steht jetzt auf Platz eins der bekanntesten deutschen Modeblogs. Alix Fassmann hat ihren Job aufgegeben, sich auf einer Olivenplantage in Italien selbst gefunden und letztendlich ein Buch geschrieben. Sie nennt sich einen “Karriereverweigerer” (ein interessantes Radiointerview mit ihr findet ihr hier).
Ich bin an einem Punkt angekommen, an dem ich alles in Frage stelle: Möchte ich einen Arbeitgeber, der mich wegen einer “Lücke im Lebenslauf” oder einem Tattoo nicht einstellt? Will ich überhaupt Kinder (bei Aussagen wie “Natürlich will ich Kinder, brauche ja eine Altersvorsorge” kommt’s mir regelmäßig hoch)? Will ich meine Beziehung zu Menschen definieren als “Freundschaft” oder “In einer Beziehung”? Will ich einen Partner für den Rest meines Lebens – weil das eben die Norm ist – oder zieh’ ich lieber mit Chrissy in eine Rentner-WG? Will ich lieber glücklich sein und dabei wissen, dass ich vielleicht niemals im Luxus schwelgen werde – oder über Jahrzehnte 40 Stunden die Woche etwas tun, was ich eigentlich scheisse finde?
Eines weiß ich ganz sicher: Ich will, dass es mir immer so gut geht wie in diesem Moment, in dem ich diese Zeilen tippe. Ich will mein leben selbst in die Hand nehmen. Ich will für immer Montags aufstehen und “I fucking love mondays!” auf Instagram posten.
Ich lächle meinen Gegenüber an und antworte: “Das ist mir egal. Ich will keinen perfekten Lebenslauf, ich will ein für mich perfektes Leben. Ich habe nur das Eine.
Ich bin Generation Y.”
Das ist so krass gut geschrieben. Ich bin immer wieder sprachlos wenn ich deinen Blog lese!♥ Und neben bei, saugute Einstellung!
Liebe Angela! True words. Und ich stecke auch noch im Studium – 12. Semester Magister ;) Viele belächeln das, aber ich habe mir auch neben dem Studium etwas ganz eigenes aufgebaut. Fürs Hinschmeissen ist’s zu spät, aber ich weiß jetzt schon, dass es mir nur um den Abschluss geht ;) Liebe Grüße und weiter so!
Wir könnten ein Kaffeekränzchen für Studi-Omis schmeissen! :)
Du kannst so gut in Worte fassen was viele denken. Genauso will ich nach meinem Abi(das ich schlecht schmeißen kann) vorgehen. Ich möchte etwas studieren was mir Spaß macht und wenn nicht will ich nebenbei trotzdem was haben wo ich mich verwirklichen kann.
Der Text bringt so vieles auf den Punkt.
xoxo
Ohhhh Angela, ich habe Gänsehaut bei diesem Post bekommen. (geht mir bei Dir eh desöfteren so ;))
Ich war die Kleine, die Dich bei dem Stella McCartney Event in München bzgl dem Studium angesprochen hatte – und jetzt hab ich echt ein schlechtes Gewissen, Dich da so gelöchert zu haben.
NIchtdestotrotz – bitte mach so weiter. Ich war in Wirklichkeit wirklich voll geflasht, was für eine tolle junge Frau hinter diesem Blog steht. Egal ob mit Lücken im Lebenslauf oder nicht, Du gehst sicher Deinen Weg ;)
Letztens hat Masha auch einen post über dieses Thema geschrieben :D!
Kann ss sein , dass du ihren Blog ließt oder irgendjemand euch dieses Thema “vorgeschrieben” hat ? Würde mich über eine Antwort freuen ;) !
Haha, nene, das hat uns sicherlich niemand vorgeschrieben. Ich habe Mashas Post doch sogar verlinkt!
Ich habe letztens ein Interview mit Alix Fassmann auf Bayern 3 gehört, was mich zu diesem Post inspiriert hat. Und Mashas Post hat mich natürlich auch dazu inspiriert!
Hi Angela, gibts dass Radiointerview irgendwo online zum Anhören? lg, Lisa
Hab’s tatsächlich online gefunden! http://cdn-storage.br.de/iLCpbHJGNL9zu6i6NL97bmWH_-bG/_AiS/5ANP_yvg/141119_1900_Mensch-Otto_Alix-Fassmann-Karriereverweigerin.mp3
:)
Ups das tut mir jetzt voll leid ich hab noch nicht so weit gelesen :D!
Mach weiter so !!
<33333
schöner Post!! <333
Oh, Angela, das war echt ein super interessanter Beitrag. Ich lese dich schon seit fast 4 Jahren, glaube ich und bin 1.5 Jahre jünger als du und wollte eigentlich immer das machen, was du machst – Fotografie studieren. Als ich deinen Blog damals gefunden habe, war das wie mich selbst in der Zukunft zu sehen. Ich bin 2011 direkt nach dem Abi nach London, um dort 6 Monate Fotopraktikum zu absolvieren, da die ganzen Hochschulen für ein Fotopraktikum ja 12 Wochen Praxiserfahrung sehen wollen, bevor man sich bewerben kann. Da dachte ich, wenn ich eh ein Jahr aussetze, mache ich doch gleich 6 Monate ein Praktikum.
Es hat mir super viel Spaß gemacht und ich war mir sicher, dass ich Fotografin werden will. Ganz klassisch mit studieren und dann Portraitfotografin werden.
Doch dann kam alles ganz anders und jetzt, 3 Jahre später sitze ich immer noch hier in London und bin mir zu 99% sicher, dass ich nicht studieren werde. Meine Eltern kommen damit nicht wirklich klar und in Deutschland sagen mir alle nur “Wieso hast du denn Abi gemacht? Du schmeißt deine ganze Zukunft weg…”
Aber ich bin glücklich. Ich habe super tolle Freunde, kenne so viele Leute in der Musikindustrie, darf meine Fotos in Kerrang! und Rock Sound sehen… Und ich weiß nicht genau, wie mein Leben weitergeht, aber wieso soll ich mich 3-5 Jahre an so ein Studium binden, wenn ich gerade voll im Leben stehe.
Ich höre so oft, dass Leute im Studium die Leidenschaft an der Sache verlieren und ich habe es auch ganz ohne Studium in meine Lieblingsmagazine geschafft. Weiß auch gar nicht, ob ich noch Fotografin werden will oder nicht doch lieber etwas in der Musikindustrie machen möchte.. und das kann man nun mal auch nicht einfach studieren.
Aber ich stimme dir so zu! Lieber stehe ich Montags auf und habe Bock auf das, was ich mache, als mich aus dem Bett zu quälen und die Tage bis zum nächsten Urlaub runterzuzählen. Ich finde, man muss für seinen Job leben, bzw. muss der Job Teil des Lebens werden. Nicht die 40 Stunden die Woche, die man am liebsten einfach vorspulen möchte.
Diese ganzen Menschen, die einem einreden, man müsse alles ganz konventionell machen… auf die höre ich schon lange nicht mehr. Ich habe erkannt, dass es gerade gut ist, alles so zu machen, wie einem alle sagen, dass es falsch ist.
Schon lustig – vor 3 Jahren hätte ich nie gedacht, dass ich heute hier sitze und das schreibe. Aber ich wünsche dir alles alles gute und ich glaube, dass du es schaffst und dein Glück findest! :)
Sehr inspirierender Text <3 ich fange nächstes Jahr endlich eine Ausbildung an, nachdem ich schon zwei Jahre aus der Schule bin (hab ein Jahr bewusst ausgesetzt) und hoffe wirklich das der Job mir dann auch gefällt so wie ich es dachte. Die Ausbildung werde ich aufjedenfall durchziehen komme was wolle, aber was danach ist weiß man ja nie. Möchte aber auch wie du glücklich im Job sein und nicht denken fuck monday! Das ist nur manchmal leichter gesagt als getan!
Schönen Sonntag dir und viel Glück für deinen weiteren Berufsweg :)
I fucking love your blogpost! :D
Nein, mal im Ernst: der Text ist dir super gut gelungen. Ich erwische mich auch immer wieder bei dem Gedanken, dass ich eigentlich gar keine großartige Karriere machen möchte. Ich brauche nicht das große Geld, viel wichtiger ist mir mein Seelenfrieden. Und ich brauche auch keine Karriere für mein Ego – ich bin zufrieden damit, wie ich bin und was ich kann. Ich muss mir nichts beweisen.
Trotzdem möchte man eine gewisse Sicherheit. Ich möchte niemals unter Geldsorgen leiden müssen. Und da bin ich dann wieder an dem Punkt, an dem ich meinen bisherigen Werdegang weiterhin verfolge: meinen Master machen und anschließend höchstwahrscheinlich eine “Karriere” im Büro… das Schöne ist, dass ich diese Überlegungen jetzt schon anstelle und nicht erst nach ein paar Jahren mitten im Berufsleben. Denn so kann ich nach dem Studium und in meiner Bewerbungsphase die Augen nach alternativen Wegen offenhalten. Das Gehalt wird definitiv nicht mein Hauptkriterium sein.
Hast du dein Studium jetzt ganz aufgegeben oder nur unterbrochen? Ich finde die Einstellung wunderbar, dass zu machen was einen glücklich macht. Aber ich glaube es hängt nicht nur davon ab, was man will, sondern ob es auch umsetzbar ist…manchmal denke ich hat man Ziele und Wünsche, die aus privaten, finanziellen oder ähnlichen Gründen nicht umsetzbar sind.
Wow! Danke für deine Worte.
Gerade in einer Selbstfindungsphase kann so etwas das Beste sein, was einem passiert.
Dankedankedanke.
Mari
Woher kommt dieses “Ich bin Generation Y” ding? Masha hat das auch gemacht, aber Ihre “Generation Y” war irgendwie anders. xD
Naja, ich mag deinen Post lieber. Ich mache gerade ne’ Ausbildung seit september, bis nächstes jahr juli & es kotzt mich an. Da es aber nur ein Jahr ist, halte ich das durch. Es ist aber gut zu wissen (nein schlecht?!), dass mein jahrelanger traum in diesem bereich zu arbeiten doch falsch war.
Liebe Grüße!
Generation Y, die Millenials : http://de.wikipedia.org/wiki/Generation_Y
Oh mann…du sprichst mir so sehr aus der Seele!
Habe Wirtschaft studiert, weil ich nicht wirklich wusste, was sonst (doch, wusste ich schon, aber ich hab mich nicht getraut, Journalismus zu studieren, weil “das is ja nix Gscheits!”) und hab mich jetzt halt irgendwie so durchgequält. Stehe jetzt vor der Bachelorarbeit und hab nen Job in der Tasche (den ich nicht will).
Ich komm mir undankbar vor, wenn ich mir anschaue, was für ein sicheres Leben ich doch eigentlich führe , mit einem festen Einkommen, dass da monatlich auf meinem Konto stehen wird. Aber wenn ich an den 9to5-Job in irgendeinem Büro denke, bei dem ich 8 Stunden am Tag Excel-Tabellen ausfüllen werde, dann wird mir ganz schlecht…
Und dann sehe ich auf der anderen Seite mutige und bewundernswerte Leute wie Masha und dich – ihr habt auch mit euch gehadert und gerungen und ihr habt euch die Entscheidung sicher nicht leicht gemacht! Doch wenn ich dich sehe und deine Texte lese, dann habe ich das Gefühl, hier in die Gedanken von jemandem zu blicken, der mich sich selbst im Reinen ist. Und ich würde mir so sehr wünschen, dass ich endlich selbst den Mut hätte genau das zu tun…!
Liebe Angela, dein Post hat mich echt berührt und ich wünsch dir, dass du weiter ein fucking Monday-Lover bist und ich hoff sehr, dass ich irgendwann auch zu diesem Club gehöre :)
Alles Liebe,
Kathi
Toll und so wahr! Danke, Angela!
Wundervoller Text… da fehlen mir die Worte!
Ich bin ebenfalls in der Situation, immer zwischen “Sicherheit” und “Zufriendeheit”. Ständig überlege ich, dass ich meine 2. Ausbildung zu Ende mache und dann hass’ ich es wieder so und denke mir “du hast nur ein Leben”.
Mir fehlt einfach Mut, Mut das alles gut wird und Mut in mich selbst.
Wundervolle Art zu schreiben.. <3
So wunderbar geschrieben! Ich verstehe dich total!
Ich bin froh, dass mir mein Job Spaß macht und ich gerne Montags aufstehe.
Nur des Geldes / Erfolges wegen könnte ich niemals etwas machen, dass mir keine Spaß macht!
Ich drücke dir die Daumen, dass alles so weiter läuft! :)
xx Laura
Fashion & Lifestyle Blog
Ein sehr sehr schöner Post :)
Angela du schreibst so wundervoll!
Bitte schreib auch mal einen Roman!
Ich werde mit meiner Studienwahl auch regelmäßig dumm angeguckt und gefragt: “Und was wird man jetzt damit?”
Ich probiere das aus, von dem ich glaube, dass es mich am glücklichsten macht. Wenn es schief gehen sollte, tut es das eben. Egal. Ich will, genau wie du, einen Beruf, der mich glücklich macht.
Danke für deine schönen Worte zum Sonntag!
xx
Dein Text hat mich grad echt eiskalt erwischt. Vor ein paar Tagen saß ich noch mit meiner besten Freundin da und wir haben beide einen Chai Latte getrunken, als wir uns beide erzählten wie leer wir uns manchmal wegen dem Studium fühlen, wie viel das ganze einnimmt und das man immer nur den Punkten hinterherhechelt und irgendwie vergisst, die Dinge zu tun, die einen eigentlich ausmachen.
Oft habe ich Angst, dass ich länger studieren muss, aus den unterschiedlichsten Gründen, und dann keinen Job zu finden und und und. Man gerät so übel ins Grübeln, dass es einfach nicht mehr gesund ist. Ich versuch mir auf jeden Fall immer zu sagen, dass es nicht schlimm ist wenn man länger macht und wenn man fertig ist, kann man ja auch immer noch was anderes probieren, wenn es das dann doch nicht sein sollte.
Irgendwie finde ich es Schade, dass einem heute immer mehr das Gefühl vermittelt wird, es würde nichts aus einem werden wenn man nicht Abi macht und dann studiert oder eine Ausbildung macht. Man kriegt zwar von einigen mit, dass sie total in ihrem Studium aufgehen und dann fühlt man sich manchmal schlecht, meint das müsse bei einem auch so sein, sonst wär etwas falsch mit einem. Aber ich habe auch schon genug Leute kennengelernt, denen es ähnlich wie mir geht, die sich schwer tun sich auf eine bestimmte Sache festzulegen oder die merken, dass das Studium doch nichts für sie ist und doch einen anderen Weg einschlagen.
Ich hoffe, ich kann mir auch deine Einstellung etwas mehr aneignen, das zu tun was einem Spaß macht und nicht so viele Sachen, die eben keinen Spaß machen. Irgendwo führt einen das Leben schon hin, irgendwo wird es einen Platz geben und das einzige was wichtig ist, ist das man dort glücklich ist.
Liebe Grüße,
Jule
Du sprichst mir aus der Seele <3
Dein Post ist Balsam für die Seele, anscheinend für viele hier!
Wir sind Generation Y und jeder kämpft auf anderen Wegen damit, ich finde es super, dass du dich nicht unterkriegen lässt und dein Ding machst. Anders geht die Welt grau in grau zugrunde.
Ein hoch auf die Backpacker, die FSJ’ler und die Später-mal-Taxifahrer-Studenten! Wir sind der neue Sturm und Drang und das bewahrt uns wenigstens vor dem Burn-Out und der Langeweile!
Liebe Grüße, ein G8-Opfer das auf der Schwelle zur Entscheidung steht und sich in die Brotlose Kunst stürzen will.
Super Post! Ich habe zuerst auch 2 Jahre in einem falschen Studium “verschwendet”, bis ich mir selbst eingestehen konnte, dass es nicht das richtige ist – das war das Schwerste überhaupt, aber als ich das geschafft hatte, ging es bergauf und jetzt studiere ich das was mir Spaß macht und ich weiß welche berufliche Richtung ich einschlagen möchte. Letztenendes ist aber alles was man macht bzw. nicht mehr macht für irgendetwas gut, ich zB musste erst das falsche studieren um zu wissen was ich will, hätte ich gleich damit angefangen, hätte ich vl. 2 Jahre “gespart”, dafür mich ws ewig gefragt “was wäre wenn…” “Hätt i war i…” sagt ma bei uns und so weiß ich es ganz sicher – wie du jetzt :)
Alles Gute <3
Angela?! (:
Kurz gesagt: Fast geweint! <3
Liebste Grüße
Mina von MINAMIA
Fashion | Beauty | Lifestyle
Ich wollte eigentlich unheimlich viel jetzt zu deinem Post schreiben weil er mich an einem Nerv getroffen hat. Mir gehts auch so. Habe eine Ausbildung gemacht, deren Beruf ich hassen gelernt habe; bin Angestellte mit mehr als 40h die Woche mit unchristlichen Leistungen – und liebe etwas, das ich nicht gelernt habe und das in einer Großstadt unheimlich schwer aufzubauen ist. Ich versuch es ab Januar trotzdem. Ich war zwei Jahre meines Lebens so dermaßen kreuzunglücklich, obwohl ich mit einem Partner gesegnet bin, der alles versteht und mit mir durchmacht (das ist der einzige Punkt, wo ich sage, der unterscheidet uns vielleicht, da ich durchaus mal Kinder mit ihm möchte – aber aus Liebe, nicht aus Altersvorsorge :D). Aus diesem Grund hab ich meine Festanstellung geschmissen. Das war schwer und nagt an mir gewaltig herum, aber so what. Ich denke würde ich das Leben weiter so leben wie es jetzt wäre, würd ich mich irgendwann erschießen (überdramatisiert).
Kurz gesagt: du sprichst/schreibst mir aus der Seele. Ich hoffe für dich, für mich, für uns alle, denen es so ähnlich oder genau so geht, das wir alle unseren Platz und Weg finden der uns glücklich macht <3
Liebe Grüße
Tina
Angela, ich bin gerade richtig baff und ein bisschen geflashed von deinem wundervollen Blogbeitrag. Ich glaube dass ist auch das erste mal dass ich hier überhaupt ein Kommentar hinterlassen, aber dein Beitrag macht es zu einer Notwendigkeit für mich ;-) Ich kann meine ganzen Gedanken die mir gerade durch den Kopf schwirren, nachdem ich die berührenden und inspirierenden Zeilen hier oben gerade gelesen haben, im Moment gar nicht richtig in Worte fassen glaube ich. Einfach super, deine Einstellung, deine Erkenntnis darüber dass man einfach nur das machen sollte was einem wichtig ist und Spaß macht. Das es verdammt nochmal egal ist wie der Lebenslauf aussieht, ob er in irgendeine Normvorstellung eines Personalers reinpasst oder nicht! Solange man dahinter steht was man ist und was man macht überzeugt man glaube ich jeden, auch ohne “perfekten” Lebenslauf…;-) Mir ging es am Anfang meines Wirtschaftsstudiums genau so wie dir, ich habe es überhaupt nicht gemocht, fand es langweilig, und fühlte mich deshalb schlecht und minderwertig. Jetzt, im 6. Semester gehe ich voll auf in meinem Studium! :) Ich habe mir genau die Schwerpunkte gewählt die mich wirklich interessiert haben, auch wenn diese in den Augen mancher anderer Studis nicht “optimal” sind, oder “nicht so super in der Bewerbung aussehen” <– *kost* and I don't give a fuck! :D Hauptsache mir machts Spaß, denn man kann auch nur in Sachen richtig gut sein die einem dieses Gefühl geben! :-) jetzt schick ich dir noch ein virtuelles HIGH FIVE und mach mich daran meinen fucking awesome monday zu genießen! :P
Ich bin ja eher so der stille Verfolger deines Blogs, aber dieser Text hat mich so umgehauen, bzw. so haargenau den Nerv dessen getroffen, was ich immer gerne mal predige, deshalb: Chapeau. Ganz großartig. Danke.
Ein enorm guter Beitrag! Ich glaube in der heutigen Zeit geht es vielen so, nur wenige trauen sich etwas zu sagen oder zu wagen. Mehr Leute wie du, die sagen wie es ist, ohne großes Palaver, das braucht das Land!
True that.
So so so ein wunderbarer Beitrag Angela!
Du sprichst mir aus dem Herzen <3
Angela, ich liebe deinen Blog für Posts wie genau diesen. Du bist einfach eine unglaublich interessante, inspirierende Person und ich hoffe doch, dass das mit dem Bloggen noch viele, viele Jahre hält. – Mich jedenfalls wirst du als Leser nicht mehr los, auch wenn ich zugegeben selten Kommentare hinterlasse..
Danke mal wieder für jeden einzelnen Post der letzten Wochen – und diesen hier ganz besonders! ♥
Ich durchlebe gerade genau dasselbe und bin endlich richtig glücklich. Lange dachte ich eine Karriere im Büro wäre das geilste und dann hat es mich fast in die Depression getrieben. Jetzt arbeite ich als Zimmermädchen in einem Hotel, arbeite nebenbei an meinem Roman und Blog und bin glücklich!
Es tut grad komischerweise echt gut das zu lesen. Hab mich auch dazu entschieden abzubrechen (bin jetzt im dritten Semester). Hab mich allerdings dazu entschieden noch in einen Teil der Vorlesungen zu gehen und treffe dadurch auch noch öfters meine Mitstudenten. Die Reaktionen sind echt großteils so nervig wenn ich sage, dass ich abbreche. Irgendwie tun alle immer so als würden sie besser wissen was für mich richtig ist. Wahrscheinlich sind sie im Endeffekt neidisch dass ich mich traue zu machen was ich will und mich von den Schwierigkeiten die das mit sich bringt nicht abbringen lasse. Also vielen Dank für den Post, ist immer super schön wenn man hört, dass es jemand anderem auch so geht ♥
was für ein toller post! ich schließe mich an – du sprichst mir aus der seele! ich sehe das ganz genauso! karriere ist für mich keine option, ich möchte einfach das tun, was mich glücklich macht – ich möchte mich und meine ideen verwirklichen, andere inspirieren. ich habe viel zu lange damit gewartet aber ich möchte es jetzt endlich durchziehen. habe den bachelor nach endlos vielen semestern erfolgreich abgeschlossen – war dabei aber am ende des studiums auch schon völlig fertig mit den nerven. es ist so krass, wie der leistungsdruck einen zerstören kann und das möchte ich nicht. ich möchte auch keinen festen job, keine endlose sicherheit, ich brauche nicht viel geld, halte nichts von statussymbolen und dergleichen!!! hauptsache man kann irgendwie die miete bezahlen und kommt über die runden! mir ist ein glückliches leben, in dem ich das tue, was MIR gefällt (und nicht anderen) und in dem ich auch noch freizeit habe wichtiger als ein batzen geld am ende des monats, womit ich dann eh nichts anstellen kann, weil ich keine zeit dazu habe und nur gestresst und unglücklich bin.
ich finde auch das radiointerview von alexis unglaublich toll! sie ist so mutig! ich möchte unbedingt ihr buch lesen :)
danke für diesen tollen beitrag! deine einstellung ist großartig! ich bin froh nicht allein mit solchen gedanken zu sein… das schlimme ist, dass man immer gleich als faul, schmarotzer oder undiszipliniert eingestuft wird, sobald man einen weg fern der norm gehen möchte… und es werden einem ja auch genug steine in den weg gelegt von diesem tollen staat, wenn man sich beispielsweise selbstständig machen möchte. ich finde das zum kotzen!!!
liebste grüße und bleib wie du bist!
maze
huch, vertippt. ich meine natürlich alix :)
Du bist ein großes Vorbild! Deine Worte sind sehr aufbauend! Habe bisher auch nicht den Weg eingeschlagen, der Karriere orientiert ist und bin sehr glücklich damit! Wünsche dir alles Gute!
Hallo,
das ist mal eine der wenigen Selbstdarstellungen von persönlichen Lebensläufen und Werten, die ich bisher zu Ende gelesen habe, toll geschrieben und es steckt viel Wahres darin!
Schön das Du Deinen weg gefunden hast, das hier sollten ein paar mehr lesen :-)
LG
Marco
Danke, Danke, Danke.
Klingt bekloppt wenn ich jetzt sag ich hab grad etwas Pippi in den Augen, aber das ist so.
Ich befinde mich jetzt im zweiten Semester meines Studiums und eigentlich habe ich überhaupt keinen Bock darauf. Was ich mir vorgestellt habe, vom Studium und vom zukünftigen Arbeitsleben – das passt alles gar nicht. Damals, nach der Schule hab ich ne Ausbildung gemacht – Weil man das eben so macht. An sich keine schlechte Sache und ich bin auch froh meine dreijährige Ausbildung gemacht zu haben. Ich kann sagen, ich bin Fotografengesellin. Aber das ist es auch nicht, was ich hätte weiter machen wollen. Deshalb bin ich auf die BOS, hab mein Abi nachgeholt und war in der Zeit wirklich happy. Und jetzt? Quäle ich mich durch das Studium und weiß eigentlich gar nicht wofür. Ich bin so furchtbar unglücklich… nur wenn ich das jemandem Erzähle heißt es immer nur “Das Leben ist kein Ponyhof” und “Du schaffst das schon”. Aber ich will das eigentlich gar nicht schaffen. Warum sollte ich mir durch etwas hindurchquälen, mit dem ich mich nicht identifizieren kann? Etwas, das mich einfach nur totunglücklich macht?
Ich hab schon einige Artikel über die Generation Y gelesen und mich wiedergefunden. Na und? Es ist vielleicht an der Zeit, dass sich einiges ändert. Scheiß auf die Lücke im Lebenslauf, scheiß auf Konservativ – wenn mich ein Arbeitgeber wegen meinem Aussehen nicht will, dann will ich wahrscheinlich gar nicht bei ihm arbeiten.
Wir finden alle schon irgendwo einen Platz im Leben, ohne uns Klein machen zu müssen um irgendwo reinzupassen!
[…] Angela, Masha & Like A Riot […]
Ich bin Sprachlos und habe Gaensehaut!
Danke Angela du oeffnest mir meine Augen :)
Absoluter Lieblingspost! Weil er ehrlich ist und bewegend und einfach grade zu mir und meinem Leben passt! Danke, dass Du das so schön in Worte gefasst hast!
@Jennifer(London): toller Kommi! Bin sehr bewegt weiterhin alles Gute und ich kann Dir sagen, wenn Dein Herz nciht dahinter steht, dann lass es mit dem Studium!!!
LG,
Tanja
Liebe Angela,
ich freue mich grad so sehr, wieder bei dir reingelesen zu haben. Das Blogdesign gefällt mir auch wieder richtig gut. Zwischenzeitlich bin ich etwas öfter fern geblieben, ich mochte dieses Ein- und Ausfaden nicht so, irgendwie hat mich das immer irritiert. Sagt die Richgtige, mein Blog ist okay, aber eben auch sicher nicht der Kracher. ;)
Also: schön hast du’s hier, hattest du immer, nur so grad mag ich es eben besonders.
Dein Artikel spricht mich sehr an, dieses Generation Y-Ding ist etwas, was wir hier auch schon öfter diskutiert haben. Work-Life-Balance… da muss ich ja auch immer ein bisl würgen, bei dem Begriff, aber er trifft es doch…
Liebe Grüße und: I like Mondays too! But I don’t like getting up so early. :)
Sonntags hat doch alles geschlossen.
Liebe Grüße, Heike von haselnussblond.de
Hi Angela,
ich habe mal ein Interview in der grössten CH-Seite zur Generation Y gegeben:
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/16235025
Schau auch mal auf meinem Blog vactum.com vorbei.
Würde mich auch freuen wenn du mitmachen würdest ;)
Liebe Grüsse, Michael
[…] deinem Leben und hast große Zukunftsängste. Das ist okay, jeder hat das. Aber irgendwann wirst du diesen Post hier schreiben und wissen, wo du […]
[…] eine ganze Generation in eine Schublade packt. Ich las zuerst bei Chris, danach bei Angela über diese Thematik, die mich schon so lange, wie ich nun eine Ausbildung und dann meiner […]
[…] keine Lust habe. Stattdessen ist da draußen die Welt. Und die will ich. (Generation Y galore, ja. Diesen Blogpost zu dem Thema finde ich ziemlich […]
Hallo,
Bin gerade zufällig über den Post gestolpert und finde in einfach nur toll. Und ist mal ein positiver Tritt in den Hintern mehr zu wollen vom Leben.
Danke dafür :)
variant2