Und plötzlich ist da nichts mehr. Ich habe drei Schritte getan, nach hinten gewunken, mich umgedreht und dachte mir so, irgendwas ist komisch. Ich gehe weiter, sehe mich um, und frage mich kurz, was ich denn jetzt machen soll. Die letzten Tage verbrachte ich zwischen Stimmengewirr, Musik und viel zu lieben Menschen. Und ganz plötzlich, von einer Sekunde auf die andere, gehe ich allein die Straße endlang. Eine ganz normale Situation, eigentlich. Man trifft sich, hat Spaß, und verabschiedet sich wieder. Man fährt heim, legt sich ins Bett und schläft. Ganz. Normal.
Problem nur, wenn man sich ans nicht-alleinsein gewöhnt hat, so wie ich. In letzter Zeit hatte ich immer Menschen um mich, Tag und Nacht.
Ich habe gekocht, und es hat jemand mitgegessen. Ich habe geschlafen, und es schlief jemand neben mir. Ich bin einkaufen gegangen, und jemand hat den Beutel getragen. Ich habe mir Kaffee gemacht, und gleich noch drei hinterher. Ich habe die Wohnung geputzt, und jemand hat abgespült.
Am Wochenende Tagsüber zusammen Nichts tun und Nachts Muskelkater tanzen. Und natürlich kommen alle mit zu mir Heim, weil es doch kaum etwas schöneres gibt, als sich gemeinsam die Nächte um die Ohren zu schlagen, Sonnenaufgänge auf dem Parkhaus zu beobachten und sich irgendwann zu fragen wo denn die letzten 6 Stunden hin sind. Zu zweit, zu viert, zu fünft, ganz egal, Hauptsache Menschen.
Als mich letztens überraschend eine Freundin besuchte fragte sie nur, ob wir in meinem Zimmer nun eine Kommune gegründet hätten. „Wie schön wäre das denn?“, war meine Antwort.
Ich war immer gern allein. Ich habe ab und zu gern allein geschlafen und bin noch lieber allein aufgestanden, Morgenmuffel und so. Außerdem kam ich sonst einfach nicht in die Pötte. Und selbst den Freund habe ich ab und zu auch mal Heim geschickt, man braucht eben Zeit für sich. Mir wurde immer vorgeworfen, ich stürze mich von einer Beziehung in die Nächste, weil ich nicht allein sein könne. Vielleicht kann ich das auch einfach nicht, aber warum sollte ich auch? Dann scharre ich eben am Wochenende so viele Menschen wie möglich um mich – unter der Woche, wenn mich der Alltag wieder hat, zwinge ich mich bewusst dazu niemanden zum Übernachten einzuladen. Nicht, weil ich denke ich müsse jetzt mal allein sein – sondern weil ich das Morgens-nicht-in-die-Pötte-Problem sonst habe.
Ich bin es ein bisschen leid. Leid mir einreden zu lassen ich müsse lernen allein zu sein. Wozu? Der Mensch ist eben kein Einzelgänger, wir lieben Zweisamkeit. Ich habe momentan eine so großartige Zeit, bin frei und ungebunden, lache so viel wie niemals zuvor und kann mich tatsächlich nicht mehr daran erinnern wann ich das letzte mal geweint hätte. Keiner der Menschen, die ich um mich scharre würde mich jemals links liegen lassen. Wir nicken Kopf zusammen, suchen uns die Plätze mit dem tanzbarsten Untergrund, trinken Smoothies und schauen Diseny Filme. Das ist das schöne an Freunden, sie bleiben.
„Ich war noch nie so offen,
noch nie, noch nie so offen,
trotzdem wirfst du mir vor, ich sei total verschlossen.“
Happiness ist eben nur real when shared.
Mal wieder ein schöner Post zum Sonntag, und du hast recht – manchmal will man nicht alleine sein, und das ist auch in Ordnung so. Und wenn du lieber viele Menschen um dich rum hast, egal wann und wo, dann ist das auch okay. Ich brauche zwar immer mal wieder meine Ruhe, aber ja, Zweisamkeit ist halt meistens irgendwie schöner. :)
Die Frage ist, warum du dir selbst die Frage stellst .. Oder warum einem das so eingetrichtert wird.
Denn – wenn du es doch genießt, wenn es doch perfekt ist .. warum haben wir dann immer (!) ein schlechtes Gewissen oder meinen uns eins einreden zu müssen ?
Wie wunderbar das doch klingt. So hast du für dich doch die perfekte Ebene gefunden, mit all deinen Lieblingsmenschen.
Lass dir nicht einreden, alles was wir genießen, muss man entschuldigen oder ein schlechtes Gewissen haben.
Ich bin genau das Gegenteil. Ich bin sehr gerne allein. Ich könnte mir auch nicht vorstellen in einer WG zu wohnen. Ich finde es großartig nach Hause zu kommen und meinen Ritualen nachzugehen. Natürlich bin ich nicht immer gerne alleine aber ich brauche schon sehr viel Freiraum. Mir ist egal, was andere davon halten. Hauptsache ist doch, man fühlt sich wohl.
Mir geht’s genauso. Ich hatte zwar mit mittlerweile 20 noch nie eine ernstzunehmende Beziehung (nicht weil ich es nicht wollen würde, ich sehne mich sogar danach; bin aber in der Hinsicht leider sehr kompliziert), bin aber dennoch nicht gerne allein. Ich fühle mich am Wohlsten wenn ich jeden Tag etwas mit Freunden unternehme und einfach die Menschen, die ich liebe, nonstop um mich habe..
Ich kann dich sehr gut verstehen. Ich war seit vier Jahren nicht mehr Single und bin jetzt seit knapp einem halben Jahr wieder alleine. Es ist merkwürdig so plötzlich allein zu sein und ehrlich gesagt habe ich mich daran bis heute nicht gewöhnt. Ich versuche auch immer Menschen um mich rum zu haben, auch weil es einfach viel schöner ist, wenn man miteinander reden kann und lachen kann. Klar, ab und zu mag ich’s dann doch mal für einen Abend oder Nachmittag allein zu sein, aber ich bin lieber unter Leuten, mit denen ich gerne Zeit verbringe. So lässt sich das Leben viel schöner leben. Und Menschen sind keine Einzelgänger, denn sonst würden wir uns nicht so einfach von der Masse beeinflussen lassen. Es ist keine Schande oder sonstiges, wenn man nicht gern allein ist und man muss auch nicht lernen, allein zu sein. Gibt halt welche, die gern und öfter allein sind als andere. So ist das eben.
Liebste Grüße, Becca
Ps: Ich liebe deinen Blog und vor allem dein “Alltagsgeschwafel”. Ich lese diese Blogeinträge total gerne, weil dein Schreibtstil deine Gefühle so schön wiederspiegelt. :)
Word!
Soll doch jeder für sich selbst entscheiden, wann er wie viel Zeit mit welchen Leuten verbringt. Oder um diesen Gedanken noch auszuweiten: Was man allgemein mit seiner Freizeit macht. Ich mag es zum Beispiel, dauernd beschäftigt zu sein. Nicht zwingend von Menschen umgeben, aber auf jeden Fall produktiv. Und darf mir deshalb oft anhören, dass ich mir doch mal mehr Pausen gönnen soll. Blödsinn! Jeder kann mit seiner freien Zeit schließlich machen was er will. Und du hast das mal wieder in ganz wunderhübsche Worte gefasst – danke dafür :)
True Story… Warum soll man eigentlich auch gut alleine sein müssen? Ist doch Quatschi! Wer hat denn die Regel aufgestellt, vor allem, weil Menschen irgendwie doch eh “Rudeltiere” sind – hey, sonst wären wir alle Katzen geworden (und sogar die brauchen ihre Streicheleinheiten) :D
Außerdem macht’s mehr Spaß, sich um die letzte Spaghetti zu streiten, über Let’s Dance! zu lästern und nen Cocktail zu schlürfen, wenn man da nicht nur mit sich selbst reden kann ;)
Das Bild gefällt mir irgendwie sehr (bzw. die bilder) :D
Ich weiß nicht warum, aber ich finde es echt süß :*
withoutanyweight.blogspoot.co
ich glaube, das entscheidende ist, ob man nicht allein sein will, weil man angst vor seinen eigenen gedanken etc. hat oder weil es halt einfach schön ist, jemanden da zu haben!
Sehr schöner Post, auch wenn ich persönlich eher das Gegenteil bin. Ich unternehme zwar gern was mit mehreren Leuten, aber Zweisamkeit ist so gar nicht mein Ding. Deswegen halte ich Beziehungen nicht aus, Reise allein und wohne allein. Ich war jetzt ein paar Wochen unterwegs und hab in Mehrbettzimmern geschlafen und mich auch hin und wieder mit ein paar “Mitbewohnern” angefreundet. Aber es ging mir tierisch auf die Nerven wenn ich nicht allein war, wenn ich plötzlich jemanden hatte der fragte “Was machen wir” und “Wo gehst du hin” usw. Ich bin mit meinen Gedanken gern allein und lebe für mich ganz selbstbestimmt. Irgendwie bin ich doch ein Einzelgänger, aber das war ich schon im Kindergarten… ^^; Ich denk da ist jeder Mensch einfach anders :)
Tolle Fotos btw :D Aber da fehlt doch ein Fuß oder? :D
So adorable
Kisses
Maggie D.
The Indian Savage diary
Tolle Worte und super formuliert! :)
Liebe Grüße,
Maria von fashion-inspires.me
Sehr schöner Text! Find ich echt interessant. Ich bin auch jemand, der gerne allein ist, aber oftmals bin ich davon erstmal genervt, wenn ich eben noch Leute um mich hatte. Man muss sich eben an alles gewöhnen. Oder eben nicht ;)!
Liebe Grüße,
Yvonne
Immer deine Luxusproblemchen… andere haben gar keine Freunde…
Das liegt dann doch meist an der Person selbst, oder nicht?
Also sind Leute die in der Schule fertig gemacht werden und keine Freunde haben selbst Schuld? Wenn man keine Ahnung hat, weil man ja aaaach sooo beliebt ist, sollte man einfach mal die Klappe halten.
Nö, das habe ich nie gesagt, und dass es bei dir um Mobbing geht habe ich bei deinem ersten recht wenig aussagekräftigen Kommentar nicht rauslesen können. Das mit dem “ach so beliebt” streichen wir dann auch mal weg, ich wüsste nicht, dass wir uns kennen und du sowas wissen könntest. Ich habe wohl ähnlich wie du bereits Erfahrung im Leben gemacht mit Mobbing und Missgunst.
Ich möchte dich sicher nicht mit meinen “Luxusproblemchen” nerven, ich schriebe diese Texte eigentlich eher, weil ich meinen Lesern etwas geben möchte, zum Nachdenken anregen möchte. Dass es bei dir falsch ankommt tut mir leid, aber ich fand deinen Kommentar etwas gehässig – und bei einem Text, der positiv auf die Leute wirken soll einen solchen Kommentar zu bekommen lässt mich eben glauben, dass du vielleicht einfach ein nicht so netter Mensch bist und dir deshalb beim Freundefinden schwer tust.
Ach ja… schön dass du aus ein paar Sätzen ableiten kannst was für ein Mensch ich bin.
Na, aber das hast du doch offensichtlich auch getan! Wenn du magst können wir gerne irgendwie per E-mail weiterdiskutieren, ich mag es nicht, dass du – egal wer du bist – so von mir denkst. Und vielleicht kann ich dir ja sogar mit meinen Erfahrungen irgendwie helfen.
Ich glaube es geht nicht darum, dass man allein sein soll, sondern, dass man sich selbst akzeptiert und liebt und eben auch alleine sein KANN und dabei glücklich ist. Immerhin bist du selbst der einzige Mensch bei dem du dir sicher sein kannst, dass er wirklich bleibt, bis es zu Ende ist. (;
Einer der besten Kommentare, die ich seit langer Zeit gelesen habe. Meine Gedanken waren die selben, aber du hast es in die perfekten Worte gepackt.
LG Skadi