Mein Tag war eigentlich scheisse.
In letzter Zeit ist recht viel scheisse. Die Männer sind schuld, natürlich sind sie das, sind sie immer. Es ist Mittwoch morgen und irgendwie spüre ich das Wochenende immer noch in mir rumoren. Außerdem muss ich heute schon wieder zum Arzt, dieses Schilddrüsending ist so sau komisch. Aus irgend einem Grund setzte ich mich ins Auto, muss natürlich wieder tanken, finde mitten in der Stadt keinen Parkplatz und komme zu spät. Die Ärztin hält mir einen Vortrag, dass ich ab jetzt aber schon auf meine Ernährung achten solle, sonst nehme ich noch mehr ab – was in den letzten Wochen auch passiert ist, nicht weil ich es wollte, sondern weil meine Gefühlskotze echt widerlich schmeckt und mir den Appetit verdirbt.

Als ich nach Hause komme will ich eigentlich nur wieder ins Bett, lege mich hin und scrolle mich durch meinen Instagram-feed, natürlich fällt mir dabei das Handy mitten auf die Nase. Ich fluche, lege mich seitlich hin und checke meine Facebook-Nachrichten. In meinem “Sonstige”-Ordner finde ich eine Nachricht von einer Leserin:

“Danke für Sophie. Ich wäre so gerne sie.
Danke, dass du schreibst. Wie du schreibst.
Danke, dass du deine Liebe so ‘schön’ vermisst.
Ich muss dich niemals sehen oder persönlich kennenlernen. Du bist so herzzerreißend großartig. Das weiß man nach 3 Sätzen von dir.”

Ich lese sie ein weiteres mal und realisiere irgendwie gar nicht, dass da jemand tatsächlich mich meint. Jeden Samstag, wenn ich hier sitze, mir den Frust vom Herzen kratze und abtippe verstehe ich erst später, wenn ich eure Kommentare lese, dass es Menschen gibt die wohl genau so denken wie ich. Dass es da draußen Leute gibt, die ich offensichtlich zum Nachdenken anrege, die sich meinem Alltagsgeschwafel annehmen… und sich sogar bedanken. Bedanken!

Gerade im Moment merke ich wieder, wie wichtig mir diese doofe kleine Internetseite geworden ist und wie wenig sie Wert wäre ohne euch alle. Vor ein paar Monaten, als das Vermissen-Ding noch aktuell war bekam ich eine Ellenlange Mail von N., die mir einfach so ihre eigene schöne Fernbeziehungs-Liebesgeschichte erzählte. Seit Monaten habe ich eine andere unbeantwortete Mail im Postfach von C., die mir schrieb, dass sie ihre Katze gehen lassen musste und nicht weiß, wie sie damit umgehen soll. Es tut mir so leid, dass ich noch immer nicht geantwortet habe – aber mich hat die Geschichte so tief berührt, dass ich einfach nicht weiß, was ich dazu sagen soll. Und letztens bekam ich sogar einen Brief von Rebea. Einen Brief! Und auch wenn ich nicht auf jede Mail antworte versüßen mir solche Kommentare oder Nachrichten immer wieder den Tag, und ihr könnt euch sicher sein, dass ich jede einzelne Lese.

Ich möchte euch heute nur kurz Danke sagen. Manchmal sind eure Kommentare, eure Mails der Grund, warum ein grauer Tag wieder bunt wird. Dankedankedanke!

kiss