Ich habe zwei Monate gebraucht, um den letzten Harry Potter Teil zu Ende zu lesen. Nicht, weil ich keine Zeit hatte, oder nicht unbedingt wissen wollte wie es endet, sondern weil ich mit der Tatsache, DASS es endet, nicht klargekommen bin. Wenn ich die letzten Zeilen lese, dachte ich, dann ist es vorbei. Keine neuen Geschichten mehr, keine neuen Abendteuer, nie wieder dieses wohlige Zuhause-Gefühl, wenn der Alltag in Hogwarts beginnt. Kein Herzklopfen mehr beim Geruch der neuen, noch ungelesenen Seiten, kein Countdown mehr bis zur Veröffentlichung. All die schönen, aufregenden Dinge, die mich Jahrelang durch meine Jugend und Kindheit begleitet haben – einfach vorbei. Einfach beendet mit den Worten “All was well” im Jahre 2007.

Ich habe nach Harry Potter lange Zeit keine Geschichte gelesen, die mich so bewegte, mitriss und prägte. Ich hatte auch ehrlich gesagt nicht die Muße danach zu suchen, mich stürzte das Ende von Harry Potter in eine Art Lese-Depression und so fasste ich bestimmt zwei Jahre lang kein Buch mehr an. 2009 begann ich dann ein Praktikum am anderen Ende von München und musste ein ganzes Jahr über jeden Morgen eine Stunde lang S- und U-Bahn fahren – und damals gab es noch kein mobiles Internet, also hieß es, entweder dunkle Tunnelwände anstarren oder doch mal wieder etwas lesen. Ich sprach mit meiner Mitpraktikantin (ein ebenso großer Potterhead wie ich) über meiner Misere und sie erzählte mir von ihren lieblings-Fantasy-Büchern. Clarissa versorgte mich von diesem Tag an über das Jahr verteilt mit bestimmt zehn dicken, fantastischen Schinken. Sie hat meine Lesefreude wieder in mir aufflammen lassen.

Heute möchte ich euch von einer Buchreihe erzählen, die es tatsächlich geschafft hat, ein ähnliches Gefühl in mir auszulösen wie J. K. Rowling: Die Königsmörder Chroniken von Patrick Rothfuss.

Ich möchte allerdings nichts von der Story vorwegnehmen – ich finde kein Zweizeiler kann auch nur ansatzweise einen Epos wie diesen beschreiben. Ich bin mir sicher: Wenn Harry euer Freund war, wird es Kvothe auch. Ich habe noch niemals ein Buch gelesen, in dem Musik so wundervoll beschrieben wurde, als könnte man sie selbst hören und fühlen. Und die Magie, die in der Geschichte angewandt wird, klingt so logisch und echt, als könnte man es selbst probieren.

“Der Name des Windes” verschlang ich damals innerhalb weniger Tage und musste dann – wie es eben so ist – jahrelang auf den zweiten Teil warten. Auch dieser ist mittlerweile erschienen. Nun warte ich auf den Dritten, wie immer, in großer Erwartung und ein bisschen kribbeln im Bauch. Danke für die Schmetterlinge, Patrick!

 


 

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