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Schon vor Ewigkeiten hatte ich mir vorgenommen, einen Beitrag darüber zu schreiben, warum ich mich für die Menstruationstasse entschieden habe. Den letzten Motivationsschub gab mir dann eine Kooperationsanfrage von Mooncup, einem veganen Hersteller für Menstruationstassen. Mooncup hat es geschafft, das Thema Menstruationstasse auf humorvolle Art an die Frau zu bringen – und kann somit vielleicht auch den letzten Zweiflerinnen das Naserümpfen austreiben. Kooperationen, die sich für mich richtig anfühlen, möchte ich auch in Zukunft noch eingehen – und so war für mich klar, dass ich über meinen Weg zur Menstruationstasse schreiben möchte.

 

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Vor ungefähr einem halben Jahr stellte ich fest, dass ich seit elf Jahren keine natürliche, echte Periode mehr hatte. Ohne es wirklich zu wissen. Diese elf Jahre waren einfach und unkompliziert. Ich schlucke einmal am Tag eine weiße Pille und musste mir weder über Schmerzen, noch über Begriffe wie PMS und Gebärmutterschleimhaut Gedanken machen. Als Teenager spricht man ohnehin nicht gern über solche Dinge. Die “Periode” ist schlichtweg etwas furchtbar nerviges, die Blutung irgendwie ekelhaft und von einer Schleimhaut, die da mit abgestoßen wird, will man erst recht nichts wissen. All das passiert natürlich unbewusst – unbewusst, weil es uns von Klein auf eingetrichtert wird. Menstruation ist etwas Negatives, die Jungs finden’s ekelig, also finde ich das auch.

Heute fühlt es sich so an, als hätte ich elf Jahre lang einen riesigen Teil meiner Weiblichkeit abgelehnt. Und als mir das klar wurde empfand ich fast so etwas wie Reue. Mein Körper tat mir leid. Elf Jahre lang hatte ich nie gefühlt, wie sich ein echter Zyklus auf mich auswirkt. Ich hatte auf einmal einen unfassbaren Willen, alles nachzuholen, was ich die letzten Jahre verpasst hatte: Also setzte ich die Pille ab und frischte mein Wissen über den weiblichen Zyklus auf. Ich entschloss mich dazu, für die nächsten Monate jeden Morgen meine Temperatur zu messen und meinen Zerfixschleim zu untersuchen. Alles, was ich die letzten elf Jahre vergessen hatte, wollte ich wieder lernen. Immerhin geht es hier um mich, um meinen Körper und was mit ihm passiert. Wenn ich könnte, würde ich die Menschheit gerne von heute auf morgen für all diese negativ besetzten Begrifflichkeiten sensibilisieren: Menstruationsblut. Gebärmutterschleimhaut. Zerfixschleim. Sei ganz ehrlich zu dir: Was fühlst du, wenn du solche Begriffe liest?

Ich habe für mich beschlossen, meine Weiblichkeit in Zukunft nicht mehr abzulehnen. Und deshalb möchte ich endlich über eines dieser sehr wichtigen Themen sprechen – weil es weder ekelhaft, noch nervig, noch etwas ist, was man verdrängen sollte: Die Periode.

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Das umgedrehte Dreieck als Zeichen für Weiblichkeit

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Als ich die Pille vor einem halben Jahr absetzte fühlte ich also zum ersten mal wieder, wie sich eine normale Monatsblutung für mich anfühlt. Inklusive starker Menstruationsschmerzen und einer viel stärkeren Blutung, als ich es bisher gewohnt war. Und weil ich meinem Körper in Zukunft nur noch Gutes tun wollte, empfiehl mir eine Freundin die Menstruationstasse.
Kurz erklärt: Die Menstruationstasse ist eine art kleiner Becher aus Silikon, der in die Vagina eingeführt wird, ein Unterdruck entstehen lässt und das Menstruationsblut auffängt. Klang für mich erstmal abgefahren – und letztendlich überzeugten mich all die Argumente, die für eine Menstruationstasse sprachen:

  • Die passende Tasse kann bis zu 10 Jahre verwendet werden. Dadurch spare ich mir nicht nur Unmengen an Geld, sondern werfe auch noch ca. 2.000 Tampons weniger weg. Hallo Umwelt!
  • Die Menstruationstasse schützt meine Vaginalflora – denn das Blut wird nicht aufgesaugt, sondern aufgefangen. Die wichtigen Milchsäurebakterien, die vor Krankheiten schützen, bleiben da, wo sie sind (vor allem interessant für all diejenigen, die öfter zu Pilzen neigen).
  • Man kann damit schwimmen gehen! Oder auch in die Saune. Weil kein Bändchen irgendwo rausblitzt, und, weil sie ganz einfach dicht machen.
  • Menstruationstassen müssen seltener geleert werden als Tampon gewechselt.
  • Man spürt sie ebenso wenig wie ein Tampon.

Natürlich muss man sich trotzdem erstmal an die Menstruationstasse rantasten, sich informieren und die richtige finden. Wie immer ist “Das Neue” erstmal kurz mit etwas “Arbeit” verbunden – diese “Arbeit” aber wird dich letztendlich nur mehr zu dir selbst bringen. Denn die richtige Menstruationstasse zu finden bedeutet, sein Körper vorher zu erforschen. Mit diesem Thema stehst du aber auf keinen Fall alleine da: Marina bietet auf ihrer Webseite beispielsweise eine tolle Beratung an – außerdem kannst du dich bei Fragen, Unklarheiten und Bedenken immer an die anderen 50.000 Mitglieder der Menstruationstassen-Gruppe auf Facebook wenden.

Die Tatsache, dass die Menstruationstasse tatsächlich zu einer Art Lifestyle-Produkt geworden ist (wie Milena es so schön in ihrem Artikel schreibt), lässt mich hoffen. Hoffen, dass die weibliche Periode irgendwann nicht mehr als ekelhaft, nervig und schmutzig angesehen wird – sondern als das natürlichste der Welt. Als weiblich, sinnlich, spannend.

Wir alle müssen noch sehr viele weitere Jahre mit unserer Monatsblutung leben. Ich finde, es ist an der Zeit, dass wir uns mit ihr beschäftigen und als Teil von uns akzeptieren lernen. Damit wir unseren Zyklus und somit uns selbst besser kennenlernen.

 

heart

 

 


 

mooncup

*In Zusammenarbeit mit Mooncup – danke für die Inspiration! 

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